Freitag, 27. Januar 2006

Herrschaftszeiten

Ihr wart lange genug Figuren in einem Uhrwerk, das ihr nicht gebaut habt.
Hört auf damit.

Ihr lebt in einer Welt, in der es keinen erhöhten Punkt gibt, von dem aus man besser sehen könnte als durch eure Augen. Ihr seid die einzigen: es wird niemand anders kommen, der für euch sorgt. Ihr seid so gut wie jeder andere; also könnt ihr so gut wie jeder andere Einfluss auf die Regeln nehmen.
Hört auf, euch auf das zu verlassen, was euch weder frei noch gleich machen wird.
Seid unzufrieden mit euch und mit anderen. Verliert den Respekt.

Nehmt euch die Regeln vor.

Rüstet ab: euch und andere. Verhandelt; respektiert euch und alle anderen als Menschen, die verhandeln. Lernt das, was notwendig ist, um Vorschläge zu machen. Begreift, dass ihr Privilegien habt und akzeptiert, dass es notwendige Kompensationen gibt. Organisiert euch. Wo immer ihr geht und steht und was immer es heißt: organisiert euch!
Wenn eine Kooperation euch nicht zusagt, verhandelt. Wenn die Verhandlung nicht zu einem Ergebnis führt, mit dem ihr zufrieden seid, trennt euch. Wenn ihr euch nicht trennen könnt, trennt euch so weit als möglich. Wenn das Ergebnis euch nicht zusagt, verhandelt neu.
Wenn man euch nicht verhandeln lässt, übt Druck aus: schränkt eure Kooperation ein, oder stellt sie unter Bedingungen. Wenn man euch zwingt, wendet Gewalt an.
Wendet so wenig und so reversible Gewalt an wie möglich, aber so viel wie nötig. Denkt daran, dass Gewalt vielerlei bedeuten kann, und dass sie nur dazu dient, dem Zwang zu begegnen, mittels dessen man euch weder verhandeln noch fair gehen lässt.
Achtet keinen Besitz, keine Verfügung, keine Regeln, nur weil sie bestehen. Verlangt das auch nicht von anderen. Respektiert den Fakt, dass ihr immer irgendeine Struktur vorfinden werdet, aber nicht das Recht, das darin angeblich liegt.
Ordnet alle eure Beziehungen - alle privaten, politischen, gesellschaftlichen, die zu Einzelnen, zu Gruppen, zum Ganzen - nach dem Bild von Beziehungen zwischen Menschen, die sich als frei und gleich betrachten. Menschen, die gehen können; die verhandeln; die sich weigern, aufkündigen, zurückziehen, einschränken, Bedingungen stellen. Die das nicht immer erklären können müssen. Menschen, die das auch wirklich tun, immer wieder.
Lernt das zu schätzen, auch wenn es nicht bequem ist. Es ist das Tor zur Welt, zu einer Welt, die mehr ist als ihr selbst. Ändert Besitz, Verfügung, Regeln so, dass der Preis für alle vergleichbar und vertretbar ist, die Kooperation zu verlassen oder einzuschränken. Erwartet nicht, dass das über Nacht geht. Wartet nicht darauf, dass es irgendwann geht. Lasst euch nicht abspeisen damit, es werde von allein geschehen.
Organisiert euch. Übt Druck aus. Und immer wieder: verhandelt.

Es gibt nichts anderes.
Glaubt niemand, der euch Regeln aufschwatzen will, die das überflüssig machen sollen.

Räumt alles weg, was zwischen euch und der Möglichkeit steht, so zu leben. Tut es nicht blindlings. Aber tut es gründlich. Tut es nicht allein. Wenn ihr es allein tut, seid vorsichtig.
Seid radikal: Spart keine eurer Beziehungen aus. Lasst euch nicht frustrieren. Geht den Weg bis zum Ende.

Seid die Letzten. Verneigt euch nicht.

Aus: Christoph Spehr: Gleicher als andere. Eine Grundlegung der freien Kooperation

Was ich in diesem Blog bisher über Bücher & andere Texte geschrieben habe als Empfehlung, diese zu lesen, waren einfache Empfehlungen. Heute nun flehe ich Dich von ganzem Herzen an, diesen Text zu lesen!!! Er ist verdammt wichtig, gerade für Menschen, die in Gemeinschaft leben oder sich dafür interessieren - aber auch für alle anderen! Es geht um die Frage, was ist unter emanzipatorischer Politik heute zu verstehen & wie setzen wir das um.
Spehr führt viele meiner Gedanken konsequent weiter, die ich in meinem Beitrag zum KommuneBuch sowie über das Spannungsfeld von linker Politik & Spiritualität geschrieben hatte. Ich habe den Text auch zum Anlass genommen, noch einige meiner älteren Texte zu veröffentlichen. Das Buch hab ich mir bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung gerade in Papierform bestellt; so einen Text muss ich vor mir liegen haben, damit ich darin herumschmieren, damit arbeiten kann.

Ich kapituliere vor dem Versuch, die mir am wichtigsten erscheinenden Passagen des Textes zu zitieren. Es wären immer noch zig Seiten. Deshalb bringe ich nur einige Häppchen als Appetitanreger.

Mir ging beim Lesen des Textes immer wieder eine Strophe aus dem Arbeitereinheitsfrontlied (in der Version von Ton Steine Scherben) im Kopf herum:

Und weil der Mensch ein Mensch ist,
d'rum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern.
Er will unter sich keine Sklaven sehen
und über sich keine Herren.



Zukünftige ArchäologInnen, die unsere Zivilisation ausgraben, wären erstaunt über die unglaubliche Menge an Artefakten, die diese Zivilisation des demokratischen Zeitalters hervorgebracht hat: Raumfahrtzentren und Endlagerstätten, Kraftwerke und Fabrikhallen, Börsen und Konzertsäle, Business-Center und Paläste des privaten Luxus. Die ArchäologInnen der Zukunft würden dieselbe Schlussfolgerung ziehen wie wir, wenn wir die Pyramiden von Gizeh, die Tempel von Angkor Wat oder die Große Chinesische Mauer betrachten: dass diese Artefakte das Werk von Sklavenarbeit gewesen sein müssen, sehr wahrscheinlich Kriegsgefangene oder gewaltsam Verschleppte, und deren Kinder und Kindeskinder. Damit wären sie nicht weit weg von der Wahrheit.
Die Artefakte des demokratischen Zeitalters sind in der Tat Sklavenarbeit. Sie sind die Arbeit von Sklaven und Sklavinnen der heutigen Weltordnung; von Kriegsgefangenen in einem allgemeinen Wirtschaftskrieg der Reichen gegen die Armen; von Verschleppten durch die Gewalt der Not oder fehlender Alternativen. Man drehe die Gegenstände auf dem Tisch um, sehe nach, wo sie gemacht werden, frage, warum sie dort gemacht werden: Weil Arbeit dort billig und verfügbar ist. Man gehe der Frage nach, bei welchen Arbeiten in letzter Instanz alles endet oder anfängt, frage nach ihrer Stellung, Wertschätzung, ihren Bedingungen: Man findet preiswerte Hausarbeit und Kinderbetreuung durch Frauen; Billigstarbeit von MigrantInnen und WanderarbeiterInnen auf Baustellen und beim Müllsortieren; häufig illegale, ungeschützte Arbeit derer, die ohne dieses Zubrot nicht existieren können, bei allen Arten von Bedienen, Saubermachen, Transport; Billigstarbeit in Ländern des Südens beim Rohstoffabbau, beim Nahrungsmittelanbau, bei der Fertigung in Freien Produktionszonen, in der Sexarbeit.
Man stelle die Frage, was von den Artefakten zustandekommen würde, wenn diejenigen, deren Arbeit darin gerinnt, aus freien Stücken übereinkommen müssten, sie zu bauen oder zu ihnen beizutragen. Wenn sie aus eigener Motivation dafür Zeit und Kraft bereitstellen müssten, und nicht aus dem Zwang heraus, sich in der einen oder anderen Form dafür zu verdingen. Es wären wenige der Artefakte, die übrig blieben.

In dieser Richtung habe ich mir vor fünf Jahren schon Gedanken gemacht: KapitaStalinismus
Was ich damals über Marx & Lenin schrieb, stimmt für mich heute nicht mehr, ändert aber nichts an der Grundidee.

Der folgende Absatz verdeutlicht, wie umfassend im "demokratischen Zeitalter", wie Spehr es nennt, Herrschaft in alle menschlichen Beziehungen & sogar in das Denken eingedrungen ist:
Herrschaft richtet die Welt so und so ein.
Sie schafft eine Welt, wie sie der Herrschende sich erträumt, indem er über den Beherrschten verfügt.
Die Rede ist hier also von einem verallgemeinerten Begriff von Herrschaft, der aus der Konfrontation konkreter Erfahrungen gewonnen wird, nicht von einem allgemeinen, abstrakt hergeleiteten. Wir kommen auch bei der Suche nach einem verallgemeinerten Begriff nicht ohne Urbilder aus, ob wir sie beschreiben oder nur mitklingen lassen, weil allgemeine Begriffe von Herrschaft immer eine Abstraktion bleiben, die ihren Nutzen für konkrete Unterdrükungsverhältnisse beweisen müssen.
Wenn wir uns also auf dem dünnen Eis eines verallgemeinerten Begriffs von Herrschaft bewegen wollen, dann können wir sagen: Herrschaft ist erzwungene soziale Kooperation. Die Kooperation ist erzwungen, weil die eine Seite sich nicht aus ihr lösen kann, weil sie nicht darüber bestimmen kann, was sie einbringt und unter welchen Bedingungen, weil sie keinen oder nur geringen Einfluss auf die Regeln der Kooperation hat.
Die zeitgenössische Sklavenhaltergesellschaft versucht, Herrschaft die Nähe zu den erwähnten Urbildern zu nehmen. Matrix stellt ein anderes Urbild vor, um die postmoderne Realität von Herrschaft sichtbar zu machen. Wir bekommen eine Gesellschaft gezeigt, in der all die hässlichen klassischen Urbilder an den Rand gedrängt sind und wir uns augenscheinlich frei und gleich bewegen. Nur ist das nicht die Wirklichkeit, sondern eine virtuelle Inszenierung. In Wahrheit ist die Struktur der Verfügung und erzwungenen Kooperation total. Wir sehen das aber normalerweise nicht, obwohl es Hinweise gibt und ein unbestimmtes Gefühl. Wir sind Opfer der »Matrix«, der Welt, die uns über die Augen gezogen wird: der Selbstinszenierung einer demokratischen Gesellschaft, die von sich behauptet, dass sie gegen die klassischen Urbilder kämpft und dass sie selbst nicht herrschaftsförmig ist. Dieses virtuelle Welt macht uns blind gegenüber der Realität: dass wir Sklaven sind. Verfügbar. Regeln und Kontrollen unterworfen, denen wir uns nicht entziehen und über die wir nicht bestimmen können. Den ganzen Tag, mit all unseren Empfindungen und Fähigkeiten; bis ans Ende unserer Tage und bis in die siebte Generation. Sehen können wir das, wenn wir die oben genannte Definition von Herrschaft anwenden. Fast alles ist erzwungene Kooperation. Auf die Frage »Was ist die Matrix?« lautet die Antwort: Die Matrix ist die Inszenierung des Sozialen, aus der die Idee der freien Kooperation vollständig ausgetrieben ist. Dadurch bewirkt sie, dass wir die Stäbe unseres Gefängnisses weder riechen, noch schmecken, noch berühren können. Wir nehmen unser Gefängnis überall hin mit, wohin wir auch gehen, in jedes konkrete Verhältnis. Und das Ausmaß, in dem wir in Wirklichkeit versklavt sind, ist weit totaler als das jeder antiken oder bürgerlichen Sklavenhaltergesellschaft vor uns.

In meinem Artikel "Wir" FÜR uns Selbst statt "Ich" GEGEN den rest der welt von 2002 habe ich die Matrix als "FSK" bezeichnet - Freiwillige Selbstkontrolle.

Das Thema des Textes ist Freie Kooperation, die Spehr so bestimmt:
Wir kennen nur eine Wirklichkeit, die des Sozialen. Aus ihr beziehen wir all unsere Maßstäbe, sie macht unser Leben aus. Alles menschliche Leben ist Interaktion, Beziehung, Kooperation. Dies ist auch der Ort, wo Freiheit und Gleichheit stattfinden. Sie finden nicht später statt, sondern hier und jetzt.
Jede menschliche Tätigkeit beruht auf der Kollektivität und Historizität von Arbeit und Natur. Was immer wir tun, wir nutzen dabei die Arbeit und Natur anderer. Wenn Freiheit bedeuten sollte, dass wir das möglichst ungehemmt und ohne Beschränkungen tun sollten, dann wäre Freiheit immer nur auf Kosten der Unfreiheit anderer möglich. Eine Freiheit aber, deren Grenzen von einer übergeordneten Instanz »erkannt« und gesetzt würden, wäre totale Unfreiheit dieser Instanz gegenüber. Beides wären überdies blinde, monadische Begriffe von Freiheit, die der lebendigen Auseinandersetzung mit anderen keinen Platz und keinen Wert zuweisen; ich bliebe auf mich zurückgeworfen, die Grenzen meiner Sichtweise wären auch die Grenzen meiner Welt, was auch nichts anderes als eine Form der Gefangenschaft ist.
Ein radikaler Begriff von Freiheit kann daher nur einer sein, der von Freiheit in der Kooperation handelt: frei bin ich, wenn ich in meiner Verhandlung mit anderen frei bin, d. h. von keiner Instanz behindert und von niemand durch Zwang beschränkt. Dies bedeutet aber nichts anderes, als dass ich anderen in der Kooperation gleich bin: dass meine Kooperation keine erzwungene ist, sondern dass ich darüber mit anderen auf gleicher Ebene verhandeln kann, und dass dabei auch niemand über mir ist, dessen Regeln und Kontrolle ich unterworfen bin. Ein radikaler Begriff von Freiheit und von Gleichheit fallen zusammen.
Freie Kooperation, wie sie hier definiert wird, hat drei Bestimmungen. Freie Kooperation liegt vor, wenn
– die überkommene Verteilung von Verfügungsgewalt, Besitz, Arbeit und die überkommenen Regeln nicht sakrosankt sind, ihnen also kein »höheres Recht« zukommt, sondern sie vollständig zur Disposition stehen, d. h. von den Beteiligten der Kooperation jederzeit neu ausgehandelt werden können;
– alle Beteiligten frei sind, die Kooperation zu verlassen, ihre Kooperationsleistung einzuschränken oder unter Bedingungen zu stellen, und dadurch Einfluss auf die Regeln der Kooperation zu nehmen;
– alle Beteiligten insofern gleich sind, als sie dies zu einem vergleichbaren und vertretbaren Preis tun können; d. h. dass der Preis dafür, die Kooperation zu verlassen bzw. die eigenen Kooperationsleistungen einzuschränken oder unter Bedingungen zu stellen, für alle Beteiligten ähnlich hoch (oder niedrig), aber auf jeden Fall zumutbar sein muss.
Vereinfacht gesagt: In einer freien Kooperation kann über alles verhandelt werden; es dürfen alle verhandeln; und es können auch alle verhandeln, weil sie es sich in ähnlicher Weise leisten können, ihren Einsatz in Frage zu stellen.
Die Freiheit zu verhandeln schließt die Freiheit ein, Verhandlungen scheitern zu lassen und zu gehen - »den Baum zu wechseln«, um es mit Rousseau zu sagen. Die Gleichheit der Beteiligten schließt dabei ein, dass sie nicht mit leeren Händen gehen, sondern einen Anteil an den bisherigen Früchten der Kooperation aus dieser herauslösen und in ihre eigene Verfügung zurückführen können. Auch dieser Anteil bemisst sich nicht mathematisch, sondern nach dem Prinzip der Gleichheit: Es soll für die einen nicht wesentlich schlimmer sein, die Kooperation zu verlassen oder sie scheitern zu lassen, als für die anderen.
Die Definition gibt keine formalisierten Verfahren des Verhandelns oder der Entscheidungsfindung vor. Für solche Verfahren gilt dasselbe wie für alle anderen Regeln auch: Sie genießen kein höheres Recht, sie sind der Verhandlung nicht entzogen. Verhandeln meint hier den realen Prozess, auf den alles immer wieder zurückgeht: »Nein, wenn nicht ...«


Dass ich eine Kooperation auch aufkündigen kann, ist das entscheidende Merkmal von freier Kooperation. Meine Mitgliedschaft in der Kooperation "Deutschland" zu kündigen, also meinen Pass zurückgeben (wie es die Schenker getan haben), ist in einem Staat nicht vorgesehen. Damit gibt sich der Staat als Form von erzwungener Kooperation = Herrschaft zu erkennen. Gut, in diesem Fall ist das eine Binsenweisheit. Das Prinzip gilt überall, wo Menschen kooperieren. Tun sie das wirklich freiwillig? heisst im Extremfall nichts anderes als können sie gehen, wenn sie nicht mehr kooperieren wollen? Sofern ihnen etwas an dieser besonderen Kooperation gelegen ist heisst die Frage dann können sie die Regeln der Kooperation ändern, wenn ihnen diese nicht passen?
Das alles unter zumutbaren Kosten, wobei das nicht notwendig Geld sein muss. Beispiel: Eine Gemeinschaft, die ohne Geld lebt, sich aber stark von der umgebenden Gesellschaft abkapselt, macht es auf diese Weise ihren Mitgliedern schwer, die Gemeinschaft nach längerer Zeit wieder zu verlassen. Die Kosten bestehen dann darin, seine wichtigsten sozialen Kontakte abzubrechen.

Mit Demokratie hat freie Kooperation gerade nichts zu tun:
Wenn fünf Leute einen sechsten verprügeln, wird die Sache dadurch nicht besser, dass sie vorher mit 5:1 eine demokratische Abstimmung durchgeführt haben. Demokratisierung bedeutet meistens, dass die soziale Eingriffstiefe herrschender Strategien vorangetrieben wird - Partizipation begrenzt hier nicht Macht, sondern wird ihr Transmissionsriemen nach unten, zu den einzelnen Menschen, zum Alltag, zur konkreten »Mikropolitik«. Demokratie verbürgt also keineswegs Emanzipation, und Emanzipation im demokratischen Zeitalter bedeutet immer auch Schutz vor »Demokratisierung«, d. h. vor dem Anspruch anderer, im eigenen Leben herumzupfuschen.
In meinem Text Was ist eigentlich "Politik"? habe ich mich mit diesem Thema auch schon beschäftigt.

Emanzipation bedeutet, sich aus erzwungenen Kooperationen zu befreien und freie Kooperationen aufzubauen. Beides ist notwendig. Der Wegfall des Alten verbürgt nicht automatisch das Neue. Emanzipationskämpfe finden in der Situation statt, wo der Preis nicht vergleichbar ist. Sie verlaufen darüber, dass man es hart auf hart kommen lässt: Kooperationen verlässt oder Kooperationsleistungen einschränkt, obwohl der Preis dafür unter Umständen höher ist als für die Gegenseite - weil man entschlossen ist, genau diese Situation zu verändern. Linke Politik bedeutet, andere Emanzipationskämpfe zu erkennen und anzuerkennen und sich dabei gegenseitig zu unterstützen, um das Prinzip der freien Kooperation zu stärken und seinen Einfluss zu vergrößern.
Das Umgekehrte ist ebenfalls möglich. Auch aus der Situation einer freien Kooperation heraus sind Herrschaftsstrategien möglich; umso leichter, als freie Kooperation immer ein Näherungswert ist, ein dynamischer Prozess, kein für alle Zeiten konservierbares Gleichgewicht. Deshalb wird es immer Emanzipationskämpfe geben, und deshalb wird nie der Zustand erreicht, wo eine linke Politik nicht mehr nötig wäre.

Die Theorie der freien Kooperation stellt keine fixen Modelle auf, wie die »gute Gesellschaft«, das »richtige Leben«, die »korrekte Beziehung«, die »gesunde Lebensführung« etc. auszusehen hat. Sie versucht nicht, die Welt zu verbessern, sondern nur, den Menschen den Rücken zu stärken.
Diese Definition von linker Politik ist die erste, hinter der ich voll stehen kann. Von heute an bezeichne ich mich offen als linksradikal & kann auch genau erklären was ich damit meine. Dafür geht mein herzlicher Dank an Christoph Spehr!

Freie Kooperation heißt, diese Logik des Sozialen auf alle Arten und Bereiche von Kooperation anzuwenden und das zu verändern, was ihr entgegensteht. Es ist eine Utopie in Echtzeit. Sie dehnt sich aus und radikalisiert sich - in dem Sinne, dass sie breiter, umfassender und gründlicher wird. Wir brauchen keine utopische Gesellschaft, um damit anfangen zu können. In einem gewissen Sinne ist es egal, wo wir anfangen. Die Frage ist nur, wie weit wir gehen.
In anarchistischer Terminologie geht es hier um direkte aktion!

Spehr kommt auf anderem Wege als Götz Werner darauf, ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Menschen zu fordern. Damit wäre die wesentliche ökonomische Basis geschaffen dafür, dass die Menschen einander tatsächlich als Freie & Gleiche begegnen können.

Spehr hat allerdings einen blinden Fleck: Das Geldsystem. Solange das nicht in freier Kooperation organisiert ist, spielt in jede ansonsten "freie" Kooperation ganz massiv die Herrschaftsstruktur der Verfügung über Geld & erst recht der Verfügung über den Geldschöpfungsprozess hinein. Mehr dazu im Beitrag über Eine Billion Dollar.

Auch für die ökonomische Kreativität der real life economics oder einer Wirtschaft von unten findet sich hier das zentrale Kriterium, ob eine andere Logik von Arbeit als Kooperation entsteht oder lediglich selbstorganisierte Verfügbarkeit. Dieses Kriterium lautet: die Verfügbarkeit in der Arbeit abzubauen; allen Strukturen gegenzusteuern, wo die einen »liefern« und die anderen bestimmen; ökonomische Einheiten jeder Art grundsätzlich als Kooperationen aufzufassen und nach dem Leitbild freier Kooperation einzurichten. Wenn es irgendetwas gibt, was wir uns unter »wirtschaftlicher Freiheit« vorstellen können, dann ist es das.
Damit ist die Leitlinie des geplanten Kongresses zur Solidarökonomie vorgegeben!

Gerade für Gemeinschaften schätze ich die Politik der Anerkennung als ein Bestandteil von Freier Kooperation als extrem wichtig ein:
Eine Politik der Anerkennung ist etwas anderes als die liberale Idee der Toleranz - wonach jeder nach seiner Fasson selig werden mag, solange er bestimmte Grenzen einhält, bezüglich derer es wiederum keine Toleranz gibt. Anerkennung braucht den Konflikt und die Auseinandersetzung. Wir können Anderssein akzeptieren und als eine produktive Praxis begreifen, wenn wir dieses Anderssein kennen gelernt und zumindest Umrisse davon begriffen haben.
Das ist keine selbstlose Haltung; wir tun es, weil wir kooperieren wollen. Und wir tun es, weil wir uns selbst damit verändern können. Das Problematische am Anderssein ist meist nicht, dass uns etwas fremd und unbekannt ist, sondern dass es unterschwellige Bezüge aufweist zu Teilen und Aspekten von uns selbst, die wir verdrängen, unterdrücken, kontrollieren, ablehnen. Vieles davon ist Projektion, einiges davon ist real. Und durch dieses wirre Gelände von Anderssein und versteckter Ähnlichkeit, Projektion und realem Unterschied, Abgestoßensein und Angezogensein müssen wir durch, wenn wir als Subjekte kooperieren wollen. Billiger geht es nicht, wenn unsere Kooperation nicht brüchig und oberflächlich sein soll.
Anerkennung beginnt damit, etwas/jemand als anders zuzulassen und nicht nur als Abweichung.
(Hervorhebung von mir)
Langfristig lebensfähige Gemeinschaften dürfen ihre Mitgliede nicht gleichschalten, sondern als Individuen anerkennen. Der Unterschied ist sehr subtil & lässt sich an den Formulierungen "Das sind die anderen" vs. "Das sind Menschen, die anders sind" erkennen. Menschen, die anders sind, das sind wir alle. JedeR ist anders als alle anderen. In diesem Zusammenhang fällt mir Emmanuel Lévinas ein, von dem ich zwar selbst noch nichts gelesen habe, der mir jedoch nicht mehr aus dem Kopf geht, seit ich einen Artikel über ihn gelesen habe.


Zwei Lesetipps aus dem Text:
Gayatri Spivak: The Post-Colonial Critic
Octavia Butler: "Xenogenesis"-Trilogie


Das "Putzfrauen-Dilemma", das vorgeschoben wird um das "Putzfrauen-Prinzip" durchzusetzen ("Du musst weniger kosten als ich. Und: Du musst akzeptieren,dass ich den Preis festsetze, so dass du weniger kostest als ich. Und zwar deutlich weniger."), zeigt unsere persönliche Verstrickung in das allumfassende Herrschafts-System. Dazu hatte ich schon angesichts des GfK-Workshops beim Ökodorf-Festival Gedanken gemacht.
Analog zu dem Begriff der "Inneren Friedensarbeit", wie er in Tamera & im ZEGG verwendet wird, um zu beschreiben, dass "äussere Friedensarbeit" allein nicht ausreicht, fiel mir der Begriff Innerer Anarchismus ein. Der meint, mich beständig damit auseinanderzusetzen, wo ich selber andere beherrsche & auch, wo ich mich selbst beherrsche. Solange ich das nämlich tue, kann ich noch so viel Anarchie im Aussen einfordern, die Herrrschaft bleibt - in mir - bestehen.
& analog zur Gewaltfreien Kommunikation übe ich mich fortan in Herrschaftsfreier Kommunikation (positiv formuliert Emanzipatorische Kommunikation).
Herrschaftsfreiheit ist mir wichtiger als Gewaltfreiheit!

Auf Burg Lutter begegnete mir auf einem Flyer ein Schamanisches Herrscherseminar. Mal sehen, ob ich das mal mitmache.


So, das waren die Appetitanreger. Deine Aufgabe ist nun: Den Text als PDF runterladen & in Ruhe durchlesen! Auf geht's!

Sonntag, 22. Januar 2006

Leben in zwei Gemeinschaften gleichzeitig

Boah, im Moment lebe ich tatsächlich körperlich und geistig in Jahnishausen, zugleich geistig auch in der Gemeinschaft des Twenprojekts im Dunstkreis des ZEGG. Das (nicht-öffentliche, also keine Chance für Outsider :-( ) Internetforum der Twens geht so ab, das ist der absolute Hammer!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Seit ein paar Wochen fühle ich mich einer wachsenden Gruppe von Menschen übers Internet total verbunden, wir tauschen uns über die allerpersönlichsten Themen aus. "Seelenstriptease", würde Marie sagen - ganz doll liebe Grüsse & *knutsch*!

Der Schlaf kommt dabei ein wenig zu kurz, aber das ist voll in Ordnung. Junge Menschen kommen in Bewegung, kommen zusammen, öffnen sich & unternehmen gemeinsam etwas. & Alte Menschen tun das auch! Jippiiieeeeeee!!!!!!!

Ach, & da das schon seit Wochen auf meiner ToDo-Liste rumgammelt, empfehle ich an dieser Stelle einen ganz tollen Text von Marie: Brief an Freunde.

Donnerstag, 19. Januar 2006

Der Schwarm

Grundsätzlich lese ich keine Bücher, nur weil sie auf Bestsellerlisten auftauchen. Genauso wenig wie ich Musik aus den Charts höre. Eher mache ich einen Bogen um solche "Massen-Unterhaltung". Harry Potter & die Titanic-Verfilmung habe ich mir z.B. gespart.
Schwarm-Cover
Der Schwarm von Frank Schätzing wurde mir jedoch nachdrücklich von einem Freund empfohlen, der Geologie studiert. Ein Mann vom Fach also, den sowohl die hervorragend recherchierten wissenschaftlichen Grundlagen des Romans als auch die philosophischen Überlegungen, die darin angesprochen werden, begeisterten. Thomas: Vielen Dank für den Tipp & liebe Grüsse!
Nachdem nun endlich die Taschenbuch-Fassung erschienen ist, konnte ich nicht mehr widerstehen.

Vorneweg kann ich sagen, dass der Roman einer der spannendsten ist, den ich seit langem gelesen habe. & das kombiniert mit Unmengen fundierten Informationen & tiefgründigen Gedanken. Eine grandios geschilderte Fülle von teils genialen Ideen macht diesen Roman zum absoluten Muss!

Ein Film zum Buch ist auch schon in der Mache. Hatte ich mir auch mehrmals beim Lesen gedacht, "ob sich Hollywood daran schon die Filmrechte gesichert hat?"

Hier in diesem Artikel werde ich mich auf die nicht fiktiven Teile des Buches beschränken & nichts über die Handlung verraten. Auch wer das Buch nicht kennt & noch lesen will, kann also gefahrlos weiterlesen. ^^

Den Prolog hatte ich schon im Sommer gelesen, seitdem liess mich das Buch nicht mehr los & ausserdem kann ich nicht mehr guten Gewissens Fisch essen. Es geht nämlich um den peruanischen Fischer Ucañan, der noch mit einem Caballito, einem Schilfboot, aufs Meer fährt.

Inzwischen wurde er seiner Empfindungen nicht mehr Herr. Einerseits fühlte er sich bestraft. Von El Niño, der Peru seit Menschengedenken heimsuchte & für den er nichts konnte. Von den Umweltschützern, die auf Kongressen von Überfischung & Kahlschlag sprachen, dass man förmlich die Köpfe der Politiker sah, wie sie sich langsam drehten & auf die Betreiber der Fischereiflotten starrten, bis ihnen plötzlich auffiel, dass sie in einen Spiegel schauten. Dann wanderten ihre Blicke weiter auf Ucañan, der auch für das ökologische Desaster nichts konnte. Weder hatte er um die Anwesenheit der schwimmenden Fabriken gebeten, noch um die japanischen & koreanischen Trawler, die an der 200-Seemeilen-Zone nur darauf warteten, sich am hiesigen Fisch gütlich zu tun.

Sigur Johanson, (fiktiver) Biologe an der NTNU, beschäftigt sich mit Borstenwürmern samt Bakterienkonsortien, die auf & in den Würmern in Symbiose leben.
Die Würmer stellen im Roman ein Hindernis für die Erdölförderung in der Nordsee dar. Eine von insgesamt 450 Förderplattformen in der Nordsee & ein Schauplatz der Geschichte ist Gullfaks C. Das Maximum der weltweiten Erdölförderung ist ein zentrales Thema des Buches; zwar liegen noch erhebliche Reserven unter den Meeresböden & anderswo, es wird jedoch zunehmend schwieriger & damit teurer, diese zu fördern.

Im Grunde war das Nordsee-Ölgeschäft defizitär geworden. Allein, es einzustellen hätte noch grössere Probleme mit sich gebracht.
Schätzing legt Prof. Gerhard Bohrmann (zu ihm später mehr) folgende Worte in den Mund:
"Als der Ölboom losging, hat man sich keine Gedanken darüber gemacht, wie man den ganzen Schrott wieder entsorgt bekommt, den man da so lustig ins Meer gestellt hat. Man hat Abwässer & Chemikalien in die See & in die Flüsse geleitet nach dem Motto, sie werden's schon schlucken, radioaktives Zeug im Ozean versenkt, Ressourcen & Lebensformen ausgebeutet & vernichtet, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wie komplex die Zusammenhänge sind."
[...]
"Vielleicht ist das der grundlegende Unterschied zwischen Wissenschaft & Industrie. Wir sagen: Solange nicht hinreichend bewiesen ist, welche Rolle dieser Wurm spielt, können wir eine Bohrung nicht empfehlen. Die Industrie geht von derselben Prämisse aus, gelangt aber zu einem anderen Resultat."
"Solange nicht bewiesen ist, welche Rolle der Wurm spielt, spielt er keine." Johanson sah ihn an. "& was glauben Sie? Spielt er eine Rolle?"
[...]
"Die Industrie verwechselt den Idealfall gerne mit der Wirklichkeit. Sie will ihn damit verwechseln. Sie wird sich von allen Prognosen immer die sonnigste heraussuchen, damit es schneller losgehen kann, auch wenn man nichts weiss über den Kosmos, in den man da eingreift."

Hier wurde ich an den Romanzyklus Erdsee von Ursula K. LeGuin erinnert. Die Bücher handeln von Magie, & ein wesentliches Prinzip dort ist, dass alles miteinander zusammenhängt. D.h. auch wenn ein grosser Magier einen Zauber spricht, kommt er nicht umhin, die Auswirkungen seines Zaubers auf die nähere & fernere Umgebung zu berücksichtigen. Mit unserer Technik ist es nicht anders.


Leon Anawak, ebenfalls fiktiver Wissenschaftler, beschäftigt sich mit Walen & deren Intelligenz/Bewusstsein. Grosse Sorge macht ihm die Verseuchung von Orcas & anderen Meeressäugern mit PCB u.ä. Giften. Das Niederfrequenz-Sonar der U.S. Navy Surtass LFA wirkt sich ebenfalls fatal auf viele marine Lebewesen aus.
Eine zentrale Rolle spielen im Buch die Delphine des US Navy's Marine Mammal Program Ein laut U.S. Navy nicht existierendes "System MK0" von Delphinen, die mittels Elektroden im Gehirn ferngesteuert werden, sowie die Behauptung, die Navy forsche daran, Orcas mit nuklearen Sprengköpfen auszurüsten, kann ich zwar nicht bestätigen. Die Navy dementiert natürlich, aber da ihr gar nichts anderes übrig bleibt als zu dementieren, sagt das gar nichts. Militärgeheimnisse (bzw. Geheimwaffen) heissen so, weil sie eben geheim sind. Ich weiss also nicht, ob es so etwas gibt, aber genausowenig kann ich sicher sein, dass es nicht existiert.
Immerhin gibt es einen Bericht des Earth Island Institute über gestrandete Delphine mit Löchern an der hinteren Nackenseite.
Als weitere Forschungseinrichtung, die mit Meeressäugern experimentiert, nennt Schätzing in seinem Roman das französische Laboratoire d'Acoustique Animale.

George Frank, ein Ältester der Nootka & beteiligt an dem Projekt Salmon Coming Home, sagt in einer Unterhaltung mit Leon Anawak diese weisen Worte:
"Hishuk ish ts'awalk."
[...]
"Es ist der Kerngedanke fast aller indianischen Kulturen. Die Nootka reklamieren ihn für sich, aber ich schätze, anderswo sagen die Menschen dasselbe in anderen Worten: Alles ist eins. Was mit dem Fluss passiert, passiert mit den Menschen, den Tieren, dem Meer. Was einem geschieht, geschieht allen."
"Stimmt. Andere nennen es Ökologie."


Anawaks Gedanken zu einem Ausflug übers Eis in Nunavut: Mit dem Beginn ihrer Reise übers Eis würden sie einzig den Regeln der Natur folgen. Um hier draussen zu bestehen, brauchte man eine gewisse pantheistische Grundhaltung. Man durfte sich nicht wichtig nehmen. Man war nicht wichtig, sondern Bestandteil der Welt, die sich in Tieren, Pflanzen & im Eis manifestierte & gelegentlich auch in Menschen.

Gerhard Bohrmann & Erwin Suess arbeiten tatsächlich beim Forschungszentrum Geomar, & dort gibt es auch wirklich einen Tiefseesimulator.
Im Buch erklärt Bohrmann einer Schulklasse, was es mit Methanhydrat auf sich hat, von dem schätzungsweise 10 Teratonnen am Meeresboden liegt. Mehr sage ich dazu an dieser Stelle nicht, wer mehr wissen will, möge den Roman lesen. ;-)

Zitat Bohrmann aus dem Buch:
"Die Konzerne sind die neuen Auftraggeber der Forschung. [...] Die Industrie bezahlt die Forscher, nachdem der Staat es nicht mehr kann."
Eine Folge der Forschungsfinanzierung durch Wirtschaftsunternehmen ist, dass Wissensvorsprünge als Wettbewerbsvorteil gewertet werden, & es deshalb im Interesse der sponsornden Unternehmen ist, wenn WissenschaftlerInnen bestimmte neue Erkenntnisse nicht veröffentlichen. Damit gerät einerseits das Peer-Review als ausgezeichnetes Verfahren in der wissenschaftlichen Methode unter Beschuss, andererseits stellt sich die Situation als eine Art globales Gefangenendilemma dar. Solange eine Partei davon ausgeht, dass die anderen ihrerseits Wissen zurückhalten, wird sie vermeiden, dass die anderen ihr eigenes Wissen in die Finger bekommen. Sie hat also einen individuellen Vorteil von Geheimhaltung. In einer Kultur des Vertrauens & der Offenheit jedoch, in der alle Beteiligten ihre Erkenntnisse veröffentlichen, profitieren auch alle davon, & zwar überproportional zu ihrem eigenen Beitrag. Rishab Ayer Ghosh bezeichnet das als Cooking Pot Market - ein grosser Kochtopf, in den alle hineinwerfen, was sie beizusteuern haben, & aus dem sich jedeR das nimmt, was er/sie gerade braucht.
Somit ist auch das grundsätzliche Misstrauen aller Geheimdienste (d.h. auch diese Einrichtungen selbst), wie es im Schwarm beschrieben wird, im 21. Jahrhundert anachronistisch geworden.
David Brin schreibt über das Spannungsfeld von Privatsphäre & Transparenz in seinem Buch The Transparent Society.

Der fiktive Forscher Lukas Bauer untersucht den Golfstrom als Teil des Globalen Förderbandes von Meeresströmungen.


Um sich ein Bild zu machen, was Globalisierung bedeutet, ist ein Blick auf die Nadelöhre des Welthandels sehr aufschlussreich: der Ärmelkanal, die Straße von Gibraltar sowie die Malakkastraße konkurrieren um den Titel der meistbefahrensten Meeresstrasse der Erde. Durch die Strasse von Malakka fahren im Schnitt 600 Schiffe/Tag, bis zu 2000 an manchen Tagen. Die Meerenge ist 400 km lang, an der engsten Stelle gerade mal 24 km breit. Wenn's da rummst, dann ist das wie eine Thrombose des Welthandels.

Wenn's bei einem der Seekabel rummst, beispielsweise dem Transatlantik-Nachrichtenkabel TAT-14, dann können viele Menschen diesen Text hier nicht mehr lesen, weil diese Kabel nämlich die zentralen "Nervenleitungen" des Internet sind. Telefonverbindungen laufen nebenher auch noch drüber, beanspruchen jedoch heute nur noch einen geringen Teil der Bandbreite.
Als Ausweichmöglichkeit bietet sich einer der gut 3.500 Satelliten im Orbit - davon sind allerdings nur etwa 600 noch funktionsfähig, & auch nur ein Teil davon dienen der Datenübertragung.
Andere, wie der US-Spionagesatellit Keyhole, sind das verlängerte Auge von Big Brother. Entsprechende Passagen in Der Schwarm erinnerten mich an den Film Staatsfeind Nr. 1.

Aber zurück zum Welthandel:
"In der Regel werden Rohstoffe immer in den Norden verschifft. Australien exportiert Bauxit, Kuwait Öl & Südamerika Eisenerz. Alles wandert über Entfernungen von bis zu 11.000 Seemeilen nach Europa & Japan, damit in Stuttgart, Detroit, Paris & Tokio Autos, Elektrogeräte & Maschinen entstehen. & die wandern in Containerfrachten wieder zurück nach Australien, Kuwait oder Südafrika. Fast ein Viertel des gesamten Welthandels wird im pazifisch-asiatischen Raum abgewickelt, das entspricht einem Warenwert von 500 Milliarden US-Dollar. Unwesentlich weniger ist es im Atlantik. - Die Hauptballungszentren des Seeverkehrs sehen Sie dunkel markiert. Die amerikanische Ostküste mit Schwerpunkt New York, der europäische Norden mit Ärmelkanal, Nordsee & Ostsee bis hinauf zu den baltischen Republiken, das gesamte Mittelmeer, insbesondere die Riviera. Den europäischen Meeren kommt eine zentrale Bedeutung für den Welthandel zu, das Mittelmeer dient ausserdem als Seeweg von der nordamerikanischen Ostküste durch den Suezkanal nach Südostasien. Nicht zu vergessen die japanischen Inseln & der Persische Golf! Im Kommen ist das Chinesische Meer, es zählt neben der Nordsee zu den am dichtesten befahrenen Gewässern der Erde. Um die Abläufe des Welthandels auf den Meeren zu verstehen, muss man dieses Netzwerk verstanden haben. Man muss wissen, was es für die eine Seite des Globus bedeutet, wenn auf der anderen ein Containerfrachter sinkt, welche Produktionswege unterbrochen werden, wie viele Arbeitsplätze gefährdet sind, wenn es die Existenz oder das Leben kostet & wer vom Unglück profitieren könnte. Der Flugverkehr hat die Passagierschiffahrt abgelöst, aber der Welthandel hängt am Meer. Nichts kann den Wasserweg ersetzen."
[...]
"Tanker & Frachter sind Gebilde, die zur Hälfte aus Hightech bestehen. Die andere Hälfte ist archaisch. Schiffsdiesel & Rudermaschine mögen komplizierte, hoch entwickelte Konstrukte sein, aber unterm Strich dienen sie dazu, eine Schraube im Kreis zu drehen & ein Stück Stahl hin- & herzubewegen. Man navigiert mit GPS, aber Kühlwasser wird durch ein Loch ins Innere gepumpt. Warum auch anders? Man schwimmt ja darin. So einfach ist das."

So robust wie unsere technischen Gerätschaften & das System unserer Handelsbeziehungen auf den ersten Blick erscheinen, aktuell zeigt z.B. die Aussetzung des Handels an der Tokioter Börse, wie empfindlich das System Weltgesellschaft durch seine Komplexität geworden ist.

Die Auswertung der Daten des Geosat -Systems lieferte erstaunliche Erkenntnisse über die Form der Meeresoberfläche: Die Erde wird gelegentlich als "Kartoffel" bezeichnet, weil die Masseverteilung so ungleichmässig ist; die Kugelform ist jedenfalls nur noch andeutungsweise zu erkennen. Aufschlussreich dabei: Die Höhe der Wassersäule lässt auf den Meeresboden schliessen - wo sich grosse Gesteinsmassen gegenüber ihrer Umgebung erheben, da liegt auch der Wasserspiegel höher als anderswo.

Warum die Kanareninsel La Palma eine tickende Zeitbombe ist, lies am besten im Roman nach!

Um mal einen ganz groben Eindruck von der Fülle des Lebens in der Tiefsee zu bekommen:
In einem einzigen Liter Oberflächenwasser wuselten Dutzende Milliarden Viren, eine Milliarde Bakterien, fünf Millionen tierische Einzeller & eine Million Algen bunt durcheinander. Selbst Wasserproben aus der lichtlosen & lebensfeindlichen Tiefe jenseits 6.000 Meter förderten noch Millionen Viren & Bakterien zutage.

Zwar arbeitet beim SETI-Projekt in Arecibo keine Samantha Crowe, die Romangestalt basiert jedoch auf einer real existierenden Forscherin. Für mich die tiefsinnigste Stelle des Buches ist ihr Vortrag über Evolution:
"Fortschritt? Komplexität?" Crowe schüttelte den Kopf. "Was meinen Sie? Ist Evolution Fortschritt?"
Buchanan sah gequält drein.
"Gut, schauen wir mal", sagte Crowe. "Evolution, das ist der Kampf ums Dasein, das Überleben des Stärksten, um bei Darwin zu bleiben. Beides resultiert aus Widrigkeiten, entweder aus dem Kampf gegen andere Lebewesen oder gegen Naturkatastrophen. Es gibt also eine Weiterentwicklung durch Auslese. Aber führt das automatisch zu höherer Komplexität? & ist höhere Komplexität ein Fortschritt?"
"Ich bin nicht sehr bewandert in Evolution", sagte Peak. "Mir stellt es sich so dar, dass die meisten Lebewesen im Verlauf der Naturgeschichte immer grösser & komplexer geworden sind. Auf jeden Fall die menschliche Rasse. Aus meiner Sicht ganz klar das Resultat eines Trends."
"Ein Trend? Falsch. Wir sehen nur einen kleinen historischen Ausschnitt, innerhalb dessen gerade mit Komplexität experimentiert wird, aber wer sagt uns, dass wir nicht als Sackgasse der Evolution enden? Es ist unsere Selbstüberschätzung, mit der wir uns als vorläufigen Höhepunkt eines natürlichen Trends betrachten. Sie alle wissen, wie ein Evolutionsstammbaum aussieht, dieses verzweigte Gebilde mit Haupt- & Nebenästen. Also, Sal, wenn Sie sich so einen Baum vorstellen, wo würden Sie die Menschheit sehen? In einem Haupt- oder Nebenast?"
"Zweifellos als Hauptast."
"Das hatte ich erwartet. Es entspricht der menschlichen Sichtweise. Wenn viele Arme einer Tierfamilie aussterben, neigen wir dazu, den Überlebenden zum Hauptarm zu erklären. Warum? Nur weil er - noch - überlebt? Vielleicht sehen wir aber nur eine unbedeutende Nebenlinie, die es ein bisschen länger schafft als die anderen. Wir Menschen sind die einzige verbliebene Art eines einst üppigen Evolutionsbusches. Der Rest einer Entwicklung, deren übrige Zweige verdorrt sind, der letzte Überlebende eines Experiments mit Namen Homo. Homo Australopithecus: ausgestorben. Homo habilis: ausgestorben. Homo sapiens neanderthalensis: ausgestorben. Homo sapiens sapiens: noch da. Vorübergehend haben wir die Vorherrschaft über den Planeten errungen, aber Vorsicht! - Parvenüs der Evolution sollten Vorherrschaft nicht mit innerer Überlegenheit & längerfristigem Überleben verwechseln. Wir könnten schneller wieder verschwunden sein, als uns lieb ist."
"Möglicherweise haben Sie Recht", sagte Peak. "Aber Sie lassen etwas Entscheidendes ausser Acht. Diese einzige überlebende Art besitzt auch als einzige Spezies ein hoch entwickeltes Bewusstsein."
"Einverstanden. Aber betrachten Sie diese Entwicklung bitte vor dem Gesamtpanorama der Natur. Erkennen Sie da wirklich einen Fortschritt oder herausragenden Trend? 80 Prozent aller Vielzeller erfreuen sich eines weit grösseren Evolutionserfolges als der Mensch, ohne dass sie diesen angeblichen Trend zu höherer Nervenkomplexität ausgebildet hätten. Unsere Ausstattung mit Geist & Bewusstsein ist ein Fortschritt einzig aus unserer subjektiven Weltsicht. Dem Ökosystem Erde hat diese bizarre, unwahrscheinliche Randerscheinung Mensch bisher nur eines eingebracht: einen Haufen Ärger."
[...]
"Kommen Sie endlich in der Wirklichkeit an, wir sind nur eine kleine Gruppe aus der Spezies der Säugetiere, die von der Evolution längst noch nicht als Erfolg verbucht wurde. Die erfolgreichsten Säuger sind Fledermäuse, Ratten & Antilopen. Wir repräsentieren nicht das letzte, krönende Stück Erdgeschichte, sondern nur irgendeines. Es existiert kein Trend zu krönenden Epochen in der Natur, nur Auslese. Die Zeit mag eine vorübergehende Zunahme körperlicher & geistiger Komplexität bei einer Spezies dieses Planeten verzeichnen, aber das ist aufs Gesamte betrachtet kein Trend & schon gar kein Fortschritt. Allgemein zeigt das Leben keinen Impuls in Richtung Fortschritt. Es fügt dem ökologischen Raum ein komplexes Element hinzu, während es zugleich die simple Form der Bakterien seit drei Milliarden Jahren bewahrt. Das Leben hat keinen Grund, etwas verbessern zu wollen."
[...]
"Der Mensch verrät die Sache der Welt, indem er ein Missverhältnis schafft zwischen den Lebensformen & ihrer Bedeutung. Er ist die einzige Spezies, die das tut. Wir werten. Es gibt böse Tiere, wichtige Tiere, nützliche Tiere. Wir beurteilen die Natur nach dem, was wir sehen, aber wir sehen nur einen winzigen Ausschnitt, dem wir übersteigerte Bedeutung beimessen. Unsere Wahrnehmung ist auf grosse Tiere & auf Wirbeltiere ausgerichtet, & hauptsächlich auf uns selber. Also sehen wir überall Wirbeltiere. Tatsächlich liegt die Gesamtzahl der wissenschaftlich beschriebenen Wirbeltierarten bei knapp 43.000, darunter mehr als 6.000 Reptilienarten, zirka 10.000 Vogelarten & rund 4.000 Säugetierarten. Demgegenüber sind bis heute fast eine Million Wirbellose beschrieben worden, darunter alleine 290.000 Käferarten, die damit schon mal alle Wirbeltierarten um das Siebenfache übertreffen."
[...]
"Wir sind nicht erfolgreich", sagte Crowe. "Wenn Sie Erfolge sehen wollen, betrachten Sie die Haie. Sie existieren in unveränderter Form seit dem Devon, seit 400 Millionen Jahren. Sie sind hundertmal älter als jeder Urahne des Menschen, & es gibt 350 Arten."

Mir hat Der Schwarm vor Augen geführt, welch ein komplexes System mein (unser!) Lebensraum, die Erde, ist, & wie relativ unwichtig wir Menschen doch für das Ganze sind. Angesichts dieser Tatsache tun wir gut daran, bescheiden & demütig zu sein anstatt unser individuelles & kollektives Ego aufzublasen.
Unter geologischen Maßstäben sind wir Menschen gerade mal ein Augenzwinkern von Mutter Erde alt. Sich das vor Augen zu führen ernüchtert ungemein; es wischt alle eingebildete Wichtigkeit, von wegen "Krone der Schöpfung" & so, einfach weg.
Gleichzeitig bedeutet das, dass wir auf die Unterstützung unzähliger Organismen zählen können, wenn wir uns denn selber kooperativ verhalten. Nur ein ganz direktes Beispiel: ohne unsere Darmflora könnten wir einpacken, die machen nämlich die ganze Verdauungs-Drecksarbeit für uns. Mit grossem Staunen las ich, dass die Bakterien in unserem Darm von der Medizin sogar als ein eigenes Organ betrachtet werden!


Als gute Ergänzung zu diesem hauptsächlich naturwissenschaftlich geprägtem Roman bietet sich Eine Billion Dollar von Andreas Eschbach an. Darin erfährst Du eine ganze Menge darüber, wie unser globales Finanz- & Wirtschaftssystem funktioniert; also die gesellschaftlichen Hintergründe des Desasters, das wir Menschen mit unser heissgeliebten Technik auf der Erde anrichten, weil wir immer alles ganz schnell erledigt haben wollen. Nein, nicht bloss ganz schnell, sondern immer schneller!! Dieses "immer schneller, immer mehr" liegt unserem im Augenblick vorherrschenden globalen Geldsystem zugrunde.
Damit ist nicht gesagt, dass mit einer Änderung dieses Geldsystems alles gut würde. Es ist in jedem Fall ein ganz massgeblicher Faktor in dem grossen Spiel mit Namen "menschliche Geschichte" oder schlicht "Menschheit". Die Spezies homo sapiens sapiens ist noch mittendrin in ihrer Bewährungsprobe - & die wird auch nie zu Ende sein, bzw. exakt dann wenn unsere Art ausstirbt.
Die Evolution ist so etwas wie das Poppersche Falsifikationsprinzip in der Praxis. Arten sind immer nur relativ erfolgreich. & nur das Scheitern lässt sich eindeutig nachweisen.
Wenn wir als Art auf diesem Planeten überleben wollen, sollten wir verdammt nochmal die Art wie wir wirtschaften überdenken. Das funktioniert nämlich nicht auf Dauer nach dem Prinzip der Unsichtbaren Hand, dem Utilitarismus nach dem Motto "wenn alle an sich denken, ist an alle gedacht". Kooperation ist angesagt. Das hat andere Spezies viele Hundert Millionen Jahre überdauern lassen. Wer zu aggressiv über sein Futter herfällt, macht's nicht lange, weil er sich die eigenen Lebensgrundlagen entzieht.


Wem Der Schwarm gefällt, der/dem empfehle ich den Roman Earth (oder auf deutsch: Erde) von David Brin. Das ist ein ähnlich tiefsinniger Science Fiction-Roman, der anstatt von Vorgängen in der Tiefsee vielmehr Experimente mit Gravitationsstrahlen zum Thema hat. Brin spielt ein Szenario einige Jahrzehnte in der Zukunft durch.

Mittwoch, 18. Januar 2006

Verbindlichkeit - der Klebstoff von Gemeinschaft

Weil ich vorletzte Nacht bis halb sieben den Roman "Der Schwarm" durchgelesen hatte (dazu später mehr), kam ich nicht zur verabredeten Kochschicht gestern Vormittag. Meine Mitköchin war deshalb berechtigterweise sauer auf mein Verhalten.
Mir ist in der Situation aufgefallen, dass in Verbindlichkeit verbinden drinsteckt. Sage ich jemandem verbindlich etwas zu, dann verbindet mich das mit dieser Person. Von daher ist die Bezeichnung "Klebstoff" durchaus angebracht. Schulden bezeichnet das Recht drum auch als Verbindlichkeiten.
Ein verwandter Begriff ist die Haftung. Hafte ich für meine Entscheidungen, dann klebe ich sozusagen daran, & alles was daraus folgt, habe auch nur ich allein voll zu verantworten. Aus diesem Grund bin ich seit einiger Zeit grosser Fan von Personengesellschaften, weil eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung was von Schwanz einziehen hat.

Don Juan Matus aus den Büchern von Carlos Castaneda sieht das Ganze sehr radikal, was mir durchaus gefällt:

"Die Verantwortung für seine Entscheidung übernehmen, heisst bereit sein, für sie zu sterben."
[...]
"Es kommt nicht auf die Art der Entscheidung an", sagte er, "nichts ist ernster oder weniger ernst als alles übrige. Siehst du das nicht? In einer Welt, wo der Tod der Jäger ist, gibt es keine kleinen & grossen Entscheidungen. Es gibt nur Entscheidungen, die wir angesichts unseres unausweichlichen Todes treffen."
[...]
"Was immer du tust, es kann deine letzte Tat auf Erden sein. Es kann sehr wohl deine letzte Schlacht sein. Keine Macht der Welt kann dir garantieren, dass du noch eine Minute länger leben wirst."

Mir wurde gestern Vormittag bewusst, dass meine Entscheidung, beim Kochen mitzuhelfen, nur halbherzig war. Ich war nicht bereit, dafür zu sterben. Das Resultat war in diesem Fall deutlich.
Vor einigen Tagen habe ich begonnen, mir diese Frage zu stellen: Bin ich bereit, für diese Entscheidung zu sterben?
Als ich die Jahna entlang wanderte, wollte ich sie überqueren an einer Stelle, wo im Abstand von einem halben bis einem Meter grosse Steine im Wasser lagen. Zuerst schreckte ich davor zurück, aus Angst daneben zu hüpfen & im eiskalten Wasser zu landen. Dann fragte ich mich, bin ich bereit für diese Entscheidung zu sterben, & beantwortete die Frage nach kurzem Abwägen mit Ja.
Ich hab mich unglaublich lebendig gefühlt, als ich daraufhin von Stein zu Stein die Jahna überquerte. Solche Entscheidungen haben Kraft, die ganze Kraft meines Lebens. Es gibt nichts zu bereuen, denn selbst wenn ich sterbe, war ich ja bereit dazu.
Wenn ich andererseits nicht bereit bin, für etwas zu sterben, dann lasse ich's besser sein, weil's sonst halbherzig wird.

Dienstag, 17. Januar 2006

neuer Skype-Name

Weil mein alter Skype-Account nicht mehr tut (ob gehackt oder sonstwie schrott, weiss ich nicht so recht), erreichst Du mich nun unter dem Namen brich.die.regeln.


& das Beste: mit meinem neuen Logitech USB Headset 250 klappt auch das Telefonieren!!!

Kontakt

Jabber: iromeister@deshalbfrei.org
Skype: brich.die.regeln
Mail: rincewind_at_
ist-einmalig_punkt_de

Intro

Guten Tag FremdeR! Du bist hier beim Blog eines (Forschungs-) Reisenden zu Gemeinschaften & Kommunen gelandet. Unterwegs bin ich seit Ende Juli 2005, seit ca. Sommer 2006 inzwischen wieder sesshaft. Mehr über mich & mein Projekt erfährst Du im Startschuss-Beitrag. Darin erkläre ich auch, wie Du diesen Blog "bedienst"!
Im Beitrag Eine neue Kultur fasse ich meinen bisherigen Lebens-Schwerpunkt zusammen - darum geht es mir, nicht nur in diesem Blog.

Suche

 

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Musikliste

Mein Lesestoff



Frithjof Bergmann
Neue Arbeit, Neue Kultur

Aktuelle Beiträge

Twenzeit im ZEGG
Jetzt habe ich ein paar Tage Blog-Pause gemacht, in...
iromeister - 2011-12-05 20:15
Wechsel von JPBerlin...
Nun schreibe ich doch noch einmal bei twoday.net, denn...
iromeister - 2011-08-25 18:00
Blog zieht um zu JPBerlin
Hallo liebe LeserInnen, heute ist es so weit: mein...
iromeister - 2009-09-09 23:41
Geldschöpfung in öffentliche...
Heute bette ich erstmalig eine selbst erstellte Playliste...
iromeister - 2009-09-04 01:18
Frei
Na prima das mit der Arbeit.
Jörg (Gast) - 2009-09-03 14:53

Status

Online seit 7229 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2022-06-16 11:44

Credits


AgitProp
Blog-intern
Gemeinschaften in D
Kongresse&Tagungen
noch sesshaft
Tech-Krams
TiefSinniges
Unterwegs
Vorgeschichtlich
wieder sesshaft
Wirtschaften
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren