AgitProp

Montag, 15. Oktober 2007

Das erste unerzogen-Magazin ist da!

Die Ausgabe 0 des unerzogen-Magazins ist am Wochenende in unseren Briefkasten geflattert. Das heisst auch Du kannst es Dir jetzt bestellen!
Das gesamte Projekt unerzogen wächst stetig, wie Du auf www.unerzogen.de mitverfolgen kannst. Die Mailingliste wird fleissig genutzt, es gibt regelmässige Treffen in immer mehr Städten, ein Wiki ist gerade im Aufbau.
Deshalb lade ich an dieser Stelle erneut ein, sich zu beteiligen.

Samstag, 15. September 2007

Software Freedom Day

Leider erst nachträglich im Keimform-Blog entdeckt: heute war nicht nur Internationaler Tag der Bildungsfreiheit, sondern auch Software Freedom Day. Tja, dann also bis zum nächsten SFD!

Dienstag, 11. September 2007

Internationaler Tag der Bildungsfreiheit am 15. September

Am Samstag den 15. September findet erstmals der
Internationale Tag der Bildungsfreiheit
statt. Initiatoren sind HomeschoolerInnen aus Frankreich, es soll jedoch ganz allgemein darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Recht auf freie Wahl der Bildung ein Menschenrecht ist.

Dienstag, 28. August 2007

Bürgerbegehren: Leipzig nicht zu verkaufen!

Soeben las ich im Kreuzer vom bevorstehenden Bürgerbegehren gegen den Verkauf der Stadtwerke Leipzig. Am 3. September um 18:00 findet auf dem Nikolaikirchhof eine Bürgerversammlung dazu statt, wer will, kann jetzt schon Unterschriften sammeln und dann dort abliefern. Die Listen sowie weitere aktuelle Informationen findet Ihr auf der Webseite www.buergerbegehren-leipzig.de.

Sonntag, 1. Juli 2007

Lieber sinnvolle Energiewende als Klimahysterie

So, es ist nun endlich an der Zeit, dass ich hier mal klar meine Meinung äussere zu dem allgegenwärtigen "Klimawandel"-Thema. Anlass dafür ist unser Aufenthalt im Rippachtal, das vom Braunkohletagebau bedroht ist.
Ich reihe mich hiermit in die Riege der so genannten "Klimaskeptiker" ein, was für mich konkret bedeutet:
Einerseits gehe ich davon aus, dass es auf der Erde tatsächlich seit einem gewissen Zeitraum wärmer wird, andererseits halte ich es für grössenwahnsinnig zu glauben, wir Menschen würden das alles selber verursachen. Ein befreundeter Geologe schätzt den menschlichen Einfluss auf das Klima mit höchstens 20% ein, was ich auch für einen realistischen Wert halte.

Daraus folgere ich nun keineswegs, wir sollten oder könnten so weitermachen wie bisher! Auch ich halte eine Energiewende für sinnvoll & notwendig, aber aus anderen Überlegungen heraus.

Was ist wichtig bei der Energiefrage? Für mich sind das zwei Aspekte:
  1. Versorgungssicherheit
  2. Effizienz bzw. sparsamer Einsatz, Umwelteinfluss

& zwar in genau dieser Reihenfolge. Zuerst einmal muss der Kühlschrank, die Beleuchtung des Hauses, die Heizung usw. laufen, weil unsere Zivilisation von diesen technischen Mitteln abhängig ist. Erst wenn das sichergestellt ist, können wir uns über das Mehr oder Weniger von Energieverbrauch unterhalten sowie auch über die Wirkungsgrade unserer Kraftwerke.

Eine dezentrale Energieversorgung halte ich dabei in beiden Punkten für überlegen. Zum einen wissen wir, insbesondere aus den USA, was passiert wenn eines der momentan noch üblichen Grosskraftwerke ausfällt: dort sind dann manchmal gleich mehrere Bundesstaaten dunkel. Hat jedes Haus sein eigenes Kleinkraftwerk, die zudem noch miteinander vernetzt sind, dann ist der Ausfall eines einzigen Kraftwerks im Gesamtsystem kaum bemerkbar. Besonders bestechend finde ich die Idee des virtuellen Kraftwerks. (kein Wunder, bin ja schliesslich Informatiker ;-)
Es entfallen zudem die weiten Leitungswege vom Kraftwerk zum Verbraucher, weil ja die Energie, die ein Haushalt braucht, erst mal direkt vom eigenen Kleinkraftwerk genommen wird.

Das Argument für Grosskraftwerke stammt aus einer Zeit, als Kohle der Hauptenergieträger war, & damals war es natürlich wirklich viel effizienter die Kohle an einen zentralen Ort zu schaffen, dort zu verstromen & die Energie in Form von Elekrizität über Kabel zu den Verbrauchern zu bringen.

Zusätzlich zu all dem gibt es noch ein gewichtiges politisches Argument für die dezentrale Energieversorgung: gleiche Machtverhältnisse. Heute kontrollieren Einzelne die gesamte Energieversorgung, in Deutschland die Aktionäre & Manager der vier grossen Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall Europe (hier auf der Deutschlandkarte eingezeichnet). Wenn nun jeder Haushalt seine Elektrizität selbst erzeugt, kann niemand mehr 500 MW auf einen Schlag abschalten - & vor allem kann dann auch kein Oligopol mehr das Angebot verknappen & damit die Preise steigern.

Auf technischer Seite brauchen wir noch eine wichtige Basisinnovation, nämlich effiziente Energiespeicher. Diese sind wesentlich für die Versorgungssicherheit, weil sie während Phasen geringer Nutzung Energie aufnehmen & bei Verbrauchsspitzen wieder abgeben.
Akkus nehmen immer noch viel zu viel Platz pro Kapazität in Anspruch & sind viel zu schwer. Pumpspeicherkraftwerke sind nur als Grossanlagen sinnvoll, deren Nachteile ich ja gerade skizziert habe. Brennstoffzellen sind momentan die vielversprechendste Technologie dafür.

Supraleitung bei Zimmertemperatur wäre natürlich auch super, um die Leitungsverluste im Stromnetz zu minimieren.

Erneuerbare Energien gehört die Zukunft, wobei ich den grossen Flächenverbrauch von nachwachsenden Rohstoffen bereits in meinem Beitrag Der grüne Planet angesprochen hatte.
Neue Ideen & Erfindungen - wie auch der intelligente Einsatz bereits bekannter Technologien - werden also nach wie vor gebraucht. Das ist nämlich ein Bereich in dem wir tatsächlich handeln können, während das Klima auf der Erde sich auch ohne unser Zutun wandelt (siehe Klimageschichte, Literatur dazu: Klimafakten – Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft sowie die PDF-Broschüre geo.standpunkt Klima von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), daran können wir uns nur anpassen.

& im übrigen halte ich Bäume pflanzen für die wirkungsvollste Massnahme gegen globale Erwärmung. Wer daran noch Geld verdienen will, möge sich die Baumsparkasse mal näher anschauen.


Zum Abschluss noch Links zum Thema, zuerst ein Interview mit dem MIT-Professor Richard S. Lindzen in der Schweizer Weltwoche: Ich hoffe, das hört bald auf, sodann ein Beitrag des Magazins raum&zeit Auch Der Spiegel erkennt: Der Weltuntergang fällt aus
Erfrischend hingegen ist das Interview mit dem Münchner Biologen Josef Reichholf als Abschluss des Titel-Trios: „Gerade als Naturschützer halte ich die Fokussierung auf den Treibhauseffekt für sehr gefährlich. Das Klima wird zunehmend zum Sündenbock gemacht, um von anderen ökologischen Untaten abzulenken.“
& zu guter Letzt der Bereich Klima von www.schulphysik.de, der einen guten Überblick über die Thematik bietet.

Ich wünsche mir eine sachlich fundierte Auseinandersetzung sowie die Aufdeckung der Interessen aller an der Klimadebatte Beteiligten. So wie es momentan läuft, bleibt mir wie Prof. Lindzen nichts anderes übrig als George Orwell zu lesen.

Ein Wochenende im Rippachtal

Dieses Wochenende haben wir auf dem Reiterhof Rippachtal verbracht, wo u.a. Konrads Schlagzeuglehrer mit seiner Band TrioB gespielt hat.
Jetzt wundert Ihr Euch bestimmt, warum dieser Beitrag in der Rubrik AgitProp steht. Der Grund dafür heisst Braunkohle: Die MIBRAG plant, die Gemeinden Röcken und Sössen dem Braunkohletagebau zu opfern.
Unter dem Motto Zukunft statt Braunkohle fand ein Aktionswochenende der Bürgerinitiative Röcken & Sössen auf dem Reiterhof statt.
U.a. wurde der Film "LACOMA und der KONZERN" über die Auseinandersetzung des Dorfes Lacoma mit dem schwedischen Vattenfall-Konzern gezeigt. Ähnliches scheint den Dörfern südlich von Leipzig auch bevorzustehen, allerdings stehen die Zeichen der Zeit inzwischen wesentlich günstiger für einen Erhalt der Dörfer. Denn Braunkohle wird als Energieträger im Vergleich zu vor 10 Jahren erheblich an Bedeutung verlieren. Heute (erst in 10 oder mehr Jahren) noch ganze Dörfer für den Braunkohletagebau zu opfern erscheint mir angesichts des Klima-Hypes (dazu in einem gesonderten Beitrag mehr) & der rapide Marktanteile gewinnenden erneuerbaren Energien mehr als widersinnig.

Jeffrey Michel, der Energieberater der Gemeinde Heuersdorf, schlägt vor die Gegend zu einer Modellregion der erneuerbaren Energien zu machen. Das wäre doch wahrlich sinnvoller als dort den Dinosaurier-Energieträger Braunkohle abzubaggern & dabei noch den Grundwasserhaushalt der ganzen Region durcheinander zu bringen.

Ich wünsche den Menschen am Rande des Tagebau Vereinigtes Schleenhain Erfolg beim Schutz ihrer Dörfer! Zukunft statt Braunkohle!

Mittwoch, 13. Juni 2007

Massig Links auf www.unerzogen.de

Auf der unerzogen-Website sind jetzt viele Links gesammelt, von den ich den Grossteil beigesteuert habe: http://www.unerzogen.de/category/links/
*Sonderpreis für den kürzesten Beitrag in diesem Blog ;-)*

Freitag, 16. März 2007

anarchistisch = menschenfreundlich, vor allem kinderfreundlich

Gerade lese ich in der aktuellen Ausgabe von "Natürlich lernen" den Artikel "Die Konsequenzen des Gehorsams für die Entwicklung von Identität und Kreativität" von Arno Gruen. Darin bringt er absolut auf den Punkt, wie Herrschaft (die ja darin besteht Gehorsam einzufordern) Menschen verkrüppelt. In den jüngsten Kindheitstagen wird in den meisten Familien unserer Kultur der Grundstein dafür gelegt. Lange Zeit fand ich mich in dem Lied Self Bias Resistor von Fear Factory wieder, mit der Zeile "They have tried to break you" ("Sie haben versucht dich zu brechen"). Natürlich blieb ich damit noch in der Rolle des Rebellen & damit des Opfers stecken. Diese Phase war wichtig, um in mir die Kraft zu finden meinen eigenen Weg zu gehen; zuerst musste ich mich weigern zu tun was andere von mir verlangten. Dadurch bekam ich den Freiraum um herauszufinden was ich wirklich, wirklich will.
Ja, an dieser Stelle wird deutlich, dass Frithjof Bergmanns Anliegen genau in die gleiche Richtung zielt: Wenn die Menschen von Geburt an das tun dürfen, was sie wirklich, wirklich wollen, wird Herrschaft & Gehorsam überflüssig - & mit ihnen all die grausamen Folgen die unsere Kultur so lebensfeindlich machen.

Ich verstehe Anarchismus schon seit längerem weniger als politische Haltung, die sich gegen Herrschaft & damit nach außen richtet. Für mich heisst Anarchist sein in erster Linie Ich werde niemanden beherrschen - mich selbst auch nicht. Auf Kinder bezogen heisst "beherrschen" "erziehen", & Anarchie entsprechend Nichterziehung.

Zur Veranschaulichung des direkten Zusammenhangs ein Zitat:
Die Eigenschaften, die Eltern ihren Kindern am meisten zuschreiben, sind Unsauberkeit, Unreinheit, Gier, Unstetsein, Zerstörungswut. Kinder sind, auch Freud sah es so, unersättlich in ihrem Trieb, stets darauf erpicht, dem Lustprinzip zu folgen. Es sollte uns hellhörig machen, dass es genau dieselben Eigenschaften sind, die dem gehassten Fremden - ob Jude, Zigeuner, Chinese, Katholik, Kroate, Serbe, Tschetschene, Kommunist usw. - immer wieder unterstellt werden.

Vor allem wir Männer haben von klein auf gelernt, unsere Gefühle zu verleugnen ("ein Indianer kennt keinen Schmerz"). Damit sind wir von unserem Wesenskern abgeschnitten & für die Bildung unserer Identität auf äussere Vorbilder angewiesen. Im Extremfall kumuliert das zu Massenphänomenen à la "Führer befiehl, wir folgen dir", aber der normale Wahnsinn unserer Leistungsgesellschaft funktioniert genauso. Der Staat muss deshalb fast gar nicht mehr auf Gewalt zurückgreifen: in der Familie als "Keimzelle des Staates" (tatkräftig unterstützt durch die Zwangsveranstaltung Schule) wird Herrschaft durch diesen Mechanismus wie von selbst reproduziert. Die Gesundheit der Menschen (mindestens mal die seelische) bleibt dabei auf der Strecke, oder kurz gesagt: Herrschaft macht krank. & zwar nicht nur die einzelnen Menschen, sondern die ganze Gesellschaft.

Fangen wir also umgehend mit der Therapie an: Freies Kinderaufwachsen!

Dienstag, 27. Februar 2007

Aktionsbündnis Bildung 1. März in Heidelberg

Anlässlich des Gipfeltreffens der EU-Bildungsminister in Heidelberg am 1. März (also schon übermorgen!!!) findet ein bundesweiter Aktionstag für Freie Bildung statt.
Hier die Website: www.aktionsbuendnis-bildung.de
Kommt zwar knapp, aber ich habe auch soeben erst davon erfahren. Also ab nach Heidelberg!

Montag, 12. Februar 2007

Rettet die Entenbrücke!

Kaum in Schleußig angekommen, rufe ich gleich schon zu lokalpolitischen Aktionen auf. Es geht um die Entenbrücke, die zu einer Autobrücke ausgebaut werden soll. Die Kinder haben schon ein Bild für den Bürgermeister gemalt, ich verweise an dieser Stelle für weitere Infos auf die Website www.entenbruecke.de.

Kontakt

Jabber: iromeister@deshalbfrei.org
Skype: brich.die.regeln
Mail: rincewind_at_
ist-einmalig_punkt_de

Intro

Guten Tag FremdeR! Du bist hier beim Blog eines (Forschungs-) Reisenden zu Gemeinschaften & Kommunen gelandet. Unterwegs bin ich seit Ende Juli 2005, seit ca. Sommer 2006 inzwischen wieder sesshaft. Mehr über mich & mein Projekt erfährst Du im Startschuss-Beitrag. Darin erkläre ich auch, wie Du diesen Blog "bedienst"!
Im Beitrag Eine neue Kultur fasse ich meinen bisherigen Lebens-Schwerpunkt zusammen - darum geht es mir, nicht nur in diesem Blog.

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Frei
Na prima das mit der Arbeit.
Jörg (Gast) - 2009-09-03 14:53

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Zuletzt aktualisiert: 2022-06-16 11:44

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