Lieber sinnvolle Energiewende als Klimahysterie
So, es ist nun endlich an der Zeit, dass ich hier mal klar meine Meinung äussere zu dem allgegenwärtigen "Klimawandel"-Thema. Anlass dafür ist unser Aufenthalt im Rippachtal, das vom Braunkohletagebau bedroht ist.
Ich reihe mich hiermit in die Riege der so genannten "Klimaskeptiker" ein, was für mich konkret bedeutet:
Einerseits gehe ich davon aus, dass es auf der Erde tatsächlich seit einem gewissen Zeitraum wärmer wird, andererseits halte ich es für grössenwahnsinnig zu glauben, wir Menschen würden das alles selber verursachen. Ein befreundeter Geologe schätzt den menschlichen Einfluss auf das Klima mit höchstens 20% ein, was ich auch für einen realistischen Wert halte.
Daraus folgere ich nun keineswegs, wir sollten oder könnten so weitermachen wie bisher! Auch ich halte eine Energiewende für sinnvoll & notwendig, aber aus anderen Überlegungen heraus.
Was ist wichtig bei der Energiefrage? Für mich sind das zwei Aspekte:
& zwar in genau dieser Reihenfolge. Zuerst einmal muss der Kühlschrank, die Beleuchtung des Hauses, die Heizung usw. laufen, weil unsere Zivilisation von diesen technischen Mitteln abhängig ist. Erst wenn das sichergestellt ist, können wir uns über das Mehr oder Weniger von Energieverbrauch unterhalten sowie auch über die Wirkungsgrade unserer Kraftwerke.
Eine dezentrale Energieversorgung halte ich dabei in beiden Punkten für überlegen. Zum einen wissen wir, insbesondere aus den USA, was passiert wenn eines der momentan noch üblichen Grosskraftwerke ausfällt: dort sind dann manchmal gleich mehrere Bundesstaaten dunkel. Hat jedes Haus sein eigenes Kleinkraftwerk, die zudem noch miteinander vernetzt sind, dann ist der Ausfall eines einzigen Kraftwerks im Gesamtsystem kaum bemerkbar. Besonders bestechend finde ich die Idee des virtuellen Kraftwerks. (kein Wunder, bin ja schliesslich Informatiker ;-)
Es entfallen zudem die weiten Leitungswege vom Kraftwerk zum Verbraucher, weil ja die Energie, die ein Haushalt braucht, erst mal direkt vom eigenen Kleinkraftwerk genommen wird.
Das Argument für Grosskraftwerke stammt aus einer Zeit, als Kohle der Hauptenergieträger war, & damals war es natürlich wirklich viel effizienter die Kohle an einen zentralen Ort zu schaffen, dort zu verstromen & die Energie in Form von Elekrizität über Kabel zu den Verbrauchern zu bringen.
Zusätzlich zu all dem gibt es noch ein gewichtiges politisches Argument für die dezentrale Energieversorgung: gleiche Machtverhältnisse. Heute kontrollieren Einzelne die gesamte Energieversorgung, in Deutschland die Aktionäre & Manager der vier grossen Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall Europe (hier auf der Deutschlandkarte eingezeichnet). Wenn nun jeder Haushalt seine Elektrizität selbst erzeugt, kann niemand mehr 500 MW auf einen Schlag abschalten - & vor allem kann dann auch kein Oligopol mehr das Angebot verknappen & damit die Preise steigern.
Auf technischer Seite brauchen wir noch eine wichtige Basisinnovation, nämlich effiziente Energiespeicher. Diese sind wesentlich für die Versorgungssicherheit, weil sie während Phasen geringer Nutzung Energie aufnehmen & bei Verbrauchsspitzen wieder abgeben.
Akkus nehmen immer noch viel zu viel Platz pro Kapazität in Anspruch & sind viel zu schwer. Pumpspeicherkraftwerke sind nur als Grossanlagen sinnvoll, deren Nachteile ich ja gerade skizziert habe. Brennstoffzellen sind momentan die vielversprechendste Technologie dafür.
Supraleitung bei Zimmertemperatur wäre natürlich auch super, um die Leitungsverluste im Stromnetz zu minimieren.
Erneuerbare Energien gehört die Zukunft, wobei ich den grossen Flächenverbrauch von nachwachsenden Rohstoffen bereits in meinem Beitrag Der grüne Planet angesprochen hatte.
Neue Ideen & Erfindungen - wie auch der intelligente Einsatz bereits bekannter Technologien - werden also nach wie vor gebraucht. Das ist nämlich ein Bereich in dem wir tatsächlich handeln können, während das Klima auf der Erde sich auch ohne unser Zutun wandelt (siehe Klimageschichte, Literatur dazu: Klimafakten – Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft sowie die PDF-Broschüre geo.standpunkt Klima von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), daran können wir uns nur anpassen.
& im übrigen halte ich Bäume pflanzen für die wirkungsvollste Massnahme gegen globale Erwärmung. Wer daran noch Geld verdienen will, möge sich die Baumsparkasse mal näher anschauen.
Zum Abschluss noch Links zum Thema, zuerst ein Interview mit dem MIT-Professor Richard S. Lindzen in der Schweizer Weltwoche: Ich hoffe, das hört bald auf, sodann ein Beitrag des Magazins raum&zeit Auch Der Spiegel erkennt: Der Weltuntergang fällt aus
Erfrischend hingegen ist das Interview mit dem Münchner Biologen Josef Reichholf als Abschluss des Titel-Trios: „Gerade als Naturschützer halte ich die Fokussierung auf den Treibhauseffekt für sehr gefährlich. Das Klima wird zunehmend zum Sündenbock gemacht, um von anderen ökologischen Untaten abzulenken.“
& zu guter Letzt der Bereich Klima von www.schulphysik.de, der einen guten Überblick über die Thematik bietet.
Ich wünsche mir eine sachlich fundierte Auseinandersetzung sowie die Aufdeckung der Interessen aller an der Klimadebatte Beteiligten. So wie es momentan läuft, bleibt mir wie Prof. Lindzen nichts anderes übrig als George Orwell zu lesen.
Ich reihe mich hiermit in die Riege der so genannten "Klimaskeptiker" ein, was für mich konkret bedeutet:
Einerseits gehe ich davon aus, dass es auf der Erde tatsächlich seit einem gewissen Zeitraum wärmer wird, andererseits halte ich es für grössenwahnsinnig zu glauben, wir Menschen würden das alles selber verursachen. Ein befreundeter Geologe schätzt den menschlichen Einfluss auf das Klima mit höchstens 20% ein, was ich auch für einen realistischen Wert halte.
Daraus folgere ich nun keineswegs, wir sollten oder könnten so weitermachen wie bisher! Auch ich halte eine Energiewende für sinnvoll & notwendig, aber aus anderen Überlegungen heraus.
Was ist wichtig bei der Energiefrage? Für mich sind das zwei Aspekte:
- Versorgungssicherheit
- Effizienz bzw. sparsamer Einsatz, Umwelteinfluss
& zwar in genau dieser Reihenfolge. Zuerst einmal muss der Kühlschrank, die Beleuchtung des Hauses, die Heizung usw. laufen, weil unsere Zivilisation von diesen technischen Mitteln abhängig ist. Erst wenn das sichergestellt ist, können wir uns über das Mehr oder Weniger von Energieverbrauch unterhalten sowie auch über die Wirkungsgrade unserer Kraftwerke.
Eine dezentrale Energieversorgung halte ich dabei in beiden Punkten für überlegen. Zum einen wissen wir, insbesondere aus den USA, was passiert wenn eines der momentan noch üblichen Grosskraftwerke ausfällt: dort sind dann manchmal gleich mehrere Bundesstaaten dunkel. Hat jedes Haus sein eigenes Kleinkraftwerk, die zudem noch miteinander vernetzt sind, dann ist der Ausfall eines einzigen Kraftwerks im Gesamtsystem kaum bemerkbar. Besonders bestechend finde ich die Idee des virtuellen Kraftwerks. (kein Wunder, bin ja schliesslich Informatiker ;-)
Es entfallen zudem die weiten Leitungswege vom Kraftwerk zum Verbraucher, weil ja die Energie, die ein Haushalt braucht, erst mal direkt vom eigenen Kleinkraftwerk genommen wird.
Das Argument für Grosskraftwerke stammt aus einer Zeit, als Kohle der Hauptenergieträger war, & damals war es natürlich wirklich viel effizienter die Kohle an einen zentralen Ort zu schaffen, dort zu verstromen & die Energie in Form von Elekrizität über Kabel zu den Verbrauchern zu bringen.
Zusätzlich zu all dem gibt es noch ein gewichtiges politisches Argument für die dezentrale Energieversorgung: gleiche Machtverhältnisse. Heute kontrollieren Einzelne die gesamte Energieversorgung, in Deutschland die Aktionäre & Manager der vier grossen Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall Europe (hier auf der Deutschlandkarte eingezeichnet). Wenn nun jeder Haushalt seine Elektrizität selbst erzeugt, kann niemand mehr 500 MW auf einen Schlag abschalten - & vor allem kann dann auch kein Oligopol mehr das Angebot verknappen & damit die Preise steigern.
Auf technischer Seite brauchen wir noch eine wichtige Basisinnovation, nämlich effiziente Energiespeicher. Diese sind wesentlich für die Versorgungssicherheit, weil sie während Phasen geringer Nutzung Energie aufnehmen & bei Verbrauchsspitzen wieder abgeben.
Akkus nehmen immer noch viel zu viel Platz pro Kapazität in Anspruch & sind viel zu schwer. Pumpspeicherkraftwerke sind nur als Grossanlagen sinnvoll, deren Nachteile ich ja gerade skizziert habe. Brennstoffzellen sind momentan die vielversprechendste Technologie dafür.
Supraleitung bei Zimmertemperatur wäre natürlich auch super, um die Leitungsverluste im Stromnetz zu minimieren.
Erneuerbare Energien gehört die Zukunft, wobei ich den grossen Flächenverbrauch von nachwachsenden Rohstoffen bereits in meinem Beitrag Der grüne Planet angesprochen hatte.
Neue Ideen & Erfindungen - wie auch der intelligente Einsatz bereits bekannter Technologien - werden also nach wie vor gebraucht. Das ist nämlich ein Bereich in dem wir tatsächlich handeln können, während das Klima auf der Erde sich auch ohne unser Zutun wandelt (siehe Klimageschichte, Literatur dazu: Klimafakten – Der Rückblick, ein Schlüssel für die Zukunft sowie die PDF-Broschüre geo.standpunkt Klima von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe), daran können wir uns nur anpassen.
& im übrigen halte ich Bäume pflanzen für die wirkungsvollste Massnahme gegen globale Erwärmung. Wer daran noch Geld verdienen will, möge sich die Baumsparkasse mal näher anschauen.
Zum Abschluss noch Links zum Thema, zuerst ein Interview mit dem MIT-Professor Richard S. Lindzen in der Schweizer Weltwoche: Ich hoffe, das hört bald auf, sodann ein Beitrag des Magazins raum&zeit Auch Der Spiegel erkennt: Der Weltuntergang fällt aus
Erfrischend hingegen ist das Interview mit dem Münchner Biologen Josef Reichholf als Abschluss des Titel-Trios: „Gerade als Naturschützer halte ich die Fokussierung auf den Treibhauseffekt für sehr gefährlich. Das Klima wird zunehmend zum Sündenbock gemacht, um von anderen ökologischen Untaten abzulenken.“
& zu guter Letzt der Bereich Klima von www.schulphysik.de, der einen guten Überblick über die Thematik bietet.
Ich wünsche mir eine sachlich fundierte Auseinandersetzung sowie die Aufdeckung der Interessen aller an der Klimadebatte Beteiligten. So wie es momentan läuft, bleibt mir wie Prof. Lindzen nichts anderes übrig als George Orwell zu lesen.
iromeister - 2007-07-01 20:40
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