Montag, 24. Dezember 2007

KeePass(X) statt (My)PasswordSafe

Bisher hatte ich zur Verwaltung meiner Passwörter unter Windows auf meinem USB-Stick den PasswordSafe verwendet & unter Linux das Programm MyPasswordSafe. Da dieses aber seit Ewigkeiten nicht mehr weiter entwickelt wird & deshalb auch keine PasswordSafe 3.0-Dateien unterstützt, habe ich heute auf KeePass unter Windows sowie KeePassX unter Linux umgesattelt. Das Plugin PwSafeDBImport hat mir den Wechsel denkbar einfach gestaltet - ich musste allerdings erst herausfinden, dass der Import nur in eine bereits geöffnete Passwort-Datenbank möglich ist.

KeePass(X) wird aktiv weiter entwickelt, es ist für beide Plattformen das gleiche Programm, & ausserdem ist es auch in deutscher Sprache erhältlich.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Und Gott sah, dass es gut war

Nanu, denkt ihr euch bestimmt, warum in aller Welt zitiert er jetzt aus der Bibel?
Mir fiel dieser Satz ein, den Gott laut der ersten Schöpfungsgeschichte im Alten Testament am Ende jedes Schöpfungstages beim Betrachten seines Werks sagt, als ich über meinen Perfektionismus nachdachte. Man beachte: Gott, das höchste Wesen, ist damit zufrieden dass das was er geschaffen hat gut ist. Nicht perfekt - gut!

Schon seit einigen Monaten ziert folgendes Zitat den Bildschirmschoner meines Notebooks:
The perfect is the enemy of the good
Fälschlicherweise hatte ich diesen Satz Linus Torvalds zugeschrieben, er stammt jedoch ursprünglich von Voltaire. Er drückt die Lebens- & Arbeitsphilosophie von Linus Torvalds jedoch sehr gut aus.

Jedenfalls kann ich mir davon eine dicke Scheibe abschneiden: mir reicht es sehr oft nicht, dass etwas gut ist, ich frage gleich weiter wie es noch besser & letzten Endes perfekt werden könnte. Beim mehr oder minder ausgiebigen Fragen bleibt es dann meistens, & ich komme zu gar keinem Ergebnis.

Deshalb stelle ich mir in Zukunft folgende Leitfrage bei allen Entscheidungen:

Ist es gut genug?

Dabei halte ich von vornherein die Antwort "Ja!" für möglich, & wenn das worum es jeweils geht gut genug ist, dann tue ich es so bzw. schaffe mir genau das an. Nur wenn die Antwort Nein lautet, suche ich nach einer besseren Lösung, & auch dann nur nach einer die meine Anforderungen erfüllt - das genügt, mehr ist unnötiger Aufwand!
Es lebe das KISS-Prinzip!

Freitag, 14. Dezember 2007

Neue Rubrik Wirtschaften

Mit dem Beitrag Die Fülle ist kein Schlaraffenland habe ich eine neue Rubrik Wirtschaften in diesem Blog ins Leben gerufen. Dort habe ich etliche ältere Beiträge nun auch einsortiert, es hat sich in der Hinsicht also einiges geändert.
Die Beiträge zu den einschlägigen Kongressen habe ich bei Kongresse&Tagungen gelassen, der Brücken-Beitrag Gemeinschafts-Unternehmen sollte eigentlich in beiden Rubriken stehen, das geht bei twoday.net allerdings nicht.

Es deutet sich mit diesen Massnahmen eine strategische Neuausrichtung meines Blogs an: schwerpunktmässig schreibe ich nicht mehr über Gemeinschaften, sondern über neue Formen des Wirtschaftens.

Die Fülle ist kein Schlaraffenland

In den letzten Tagen hatte ich heftig daran zu knabbern, dass ich mir mit PC ab 50 so viel Zeit genommen habe - die ersten Monate bis Juli/August habe ich (von der Webseite abgesehen) keine Werbung gemacht & auch sonst nur wenig Energie in mein Geschäft gesteckt. Deshalb ist jetzt schon wieder das Geld knapp, & ich frage mich, wieso ich nicht schon viel eher darüber nachgedacht habe, wie sich meine Einnahmen zu meinen Ausgaben verhalten.

Hier in diesem Blog habe ich ja schon viel über den Paradigmenwechsel vom Mangel zur Fülle geschrieben & dabei immer wieder die Fülle "beschworen". Das allein reicht jedoch nicht - ich muss selber etwas dafür tun, dass die Fülle in mein Leben eintritt.
Deshalb die Überschrift Die Fülle ist kein Schlaraffenland. Das Universum stellt mir zwar alles zur Verfügung was ich brauche, es ist jedoch so ähnlich wie in der Geschichte von Gott & dem Hochwasser (die siebte Geschichte von oben): nur wenn ich die Gelegenheit beim Schopfe packe wird etwas daraus.

In die Fülle komme ich, wenn ich meinen inneren Impulsen folge, wenn ich das tue, was ich wirklich, wirklich will.
Das kann ich nur entdecken, wenn ich mich Herausforderungen stelle und ausprobiere, d.h. etwas riskiere. Bis einschliesslich zu meinem Studium musste ich mich nicht darum kümmern, woher das Geld für meinen Lebensunterhalt kommt. Das macht sich nun in einer grossen Unsicherheit bemerkbar, für meinen Lebensunterhalt selber zu sorgen. Von mir aus hätte es immer so weiter gehen können, erst dass ich mich selbst in die Unsicherheit des Unternehmertums katapultiert habe hat mich darauf gestossen.

Aus diesem Grund bin ich inzwischen entschieden gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen wie z.B. Götz Werner es vorschlägt. Zwar teile ich seine beiden Grundannahmen (1. wir leben heute nicht mehr in materieller Knappheit, 2. seine Definition von Wirtschaften als Füreinander-Leisten anstatt der Selbstversorgung), doch halte ich sein Modell, Geld einfach "mit der Gießkanne zu verteilen" für ähnlich unpraktikabel wie das verwandte Entwicklungshilfe-Modell.
Menschen entwickeln keine Initiative, wenn für sie (scheinbar! denn es gibt keine Sicherheit) keine Gefahr besteht, etwas zu verlieren. Der Anspruch auf das Grundeinkommen soll gesetzlich garantiert werden. Damit entfällt jegliches unternehmerisches Risiko, das aus meiner Erfahrung für unternehmerische Initiative notwendig ist. "No risk, no fun!"

Bei dem Modell des bedingunslosen Grundeinkommens fehlt darüber hinaus das Gefühl, aus eigener Kraft etwas zu tun, etwas zur Welt beizutragen und dabei für sich selber zu sorgen. Dieses Für-sich-selber-Sorgen kann sehr weit gefasst sein, ich muss nicht unbedingt mein Einkommen durch Arbeit erwirtschaften, ich kann z.B. auch einen Mäzen oder eine Stiftung finden, die mich finanziert. Entscheidend ist, dass ich mich selber darum kümmere. & genau dieser Aspekt fällt beim Grundeinkommen weg, & dabei verkümmert meine Seele. Das habe ich schmerzlich in den letzten Wochen gespürt.

Wolfgang Berger schreibt in Business Reframing:
Der Mensch ist auf Anstrengung programmiert und nicht auf das Schlaraffenland.
Siehe dazu auch den Artikel Leistungsgrenzen von Fredmund Malik.

Letzten Endes bleibt beim Grundeinkommen auch die Nachhaltigkeit auf der Strecke. Im Schlaraffenland muss sich niemand darum kümmern, dass der Kapitalstock für die Zukunft erhalten bleibt. Das ist in der wirklichen Welt aber nicht selbstverständlich, wie wir gerade im Weltmaßstab sehr deutlich zu spüren bekommen.
Noch einmal Wolfgang Berger:
"Es ist erstaunlich, in welchem Maße die Natur auf Sicherheit bedacht ist und nicht auf Effizienz", berichtet Ernst Jünger von seiner Amazonasreise. Überlebenssicherheit ist die biologische Konstruktionsmaxime; vermutlich auch die kosmische; und ganz gewiss die unternehmerische.

Mir scheint, dass der Kapitalismus von der Hoffnung eines Schlaraffenlands angetrieben wird, dem wiederum die Angst vor Mangel zugrunde liegt. Doch diese Hoffnung trügt, sie wird nie erfüllt werden, weil es keine absolute Sicherheit gibt.
Lebensnah ist es daher, mich aktiv für die Zukunft einzusetzen & vorzusorgen so gut ich kann. Das kann ich in dem Vertrauen tun, dass mir alle Mittel dafür zur Verfügung stehen.

Samstag, 8. Dezember 2007

Spamschlucker - der sammelt allen Ernstes Spam-E-Mails!

Eben habe ich beim Ixquicken Stephan den Spamschlucker (E-Mail stephan@spamschlucker.org oder schlucks@gmx.net) entdeckt. Sein Projekt: Im Laufe des Jahres 2007 mehr als 500.000 Spam-Mails zu bekommen!
Wenn ich mir die Statistiken so anschaue dann wird das wohl in der Größenordnung nix; interessant ist die Seite auf jeden Fall. Der Spamschlucker wendet verschiedene Methoden an, um möglichst viel Spam zu bekommen. Im Umkehrschluss heisst das:
Vermeide das, was der Spamschlucker tut, & du bekommst wenig Spam!

Anlass für meine Suche war, dass ich mich gerade mit GnuPG befasse & mir die Frage gestellt habe, ob denn das Veröffentlichen meines Schlüssels mit dazugehörigen E-Mail-Adressen auf den Keyservern zu vermehrtem Spam führt. Das scheint in eher geringem Ausmass der Fall zu sein (siehe den Artikel Spam durch Keyserver? von Jens Kubieziel sowie der Artikel auf den er sich bezieht: Eklatantes Spamproblem bei GPG und PGP). Allerdings sind die genannten Artikel schon älter, & das Harvesting von Keyservern scheint beliebter zu werden. Der Spamschlucker hat die PGP-Keyserver-Methode auch angewendet - was dabei effektiv durch die Keyserver an Spam aufgetreten ist, lässt sich allerdings nicht nachvollziehen.

Freitag, 7. Dezember 2007

Bücher in freier Wildbahn: BookCrossing

Heute habe ich, nachdem ich schon monatelang bei BookCrossing angemeldet bin, einige Bücher dort registriert & ein erstes Buch freigelassen: Wege auf Wasser und Feuer: Ultraman - die zweite Kraft von Klaus Haetzel.
Folgende Sätze habe ich mir lila angestrichen (das ist jetzt mehr für mich selbst als Erinnerung):
Erst wenn du gelernt hast, nichts zu sehen bevor Du es siehst, nichts zu fühlen bevor Du es fühlst, verwandelt sich Deine Angst in Staunen.
Hingabe ist der Weg zu grenzenloser Kraft, Aneignung schwächt wie ein Gebrechen.
Hingabe wird von uns als weibliches Prinzip verstanden. Es ist die barbarischste Verstümmelung des Mannes, sich dieser Selbstentäußerung zu widersetzen und ewig auf das männliche Prinzip der Aneignung zu setzen. Hingabe ist auch Aufgabe und Aufgehen in der Besessenheit vom Glück. Aneignung ist der klägliche Versuch des Amputierten, ohne Hände einen Wasserfall zu halten.
Wer sich mit jedem Schritt seinen Weg zu schaffen weiß, ist schon am Ziel.

Anderen zur Last fallen

Heute morgen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, was mich jahrelang beschäftigte: Meine Angst, anderen zur Last zu fallen (siehe Bedürfnis nach Nähe sowie über ein halbes Jahr später Ich lerne nicht mehr, ich übe jetzt), war & ist durchaus berechtigt.
Solange ich nicht für mich selber sorge, falle ich anderen zur Last.
Ganz automatisch. Dabei kann ich mir jedes meiner Bedürfnisse auch selbst erfüllen; zumindest kann ich selbst dafür sorgen dass ich das Bedürfnis erfüllt bekomme.
Umgekehrt heisst das aber auch:
Wenn ich für mich selber sorge, muss ich niemandem zur Last fallen.
Mir selber übrigens auch nicht.

Das einzige was ich dafür tun muss ist vertrauen. Womit wir wieder beim Thema dieses Blogs (& meines Lebens) wären...

Kontakt

Jabber: iromeister@deshalbfrei.org
Skype: brich.die.regeln
Mail: rincewind_at_
ist-einmalig_punkt_de

Intro

Guten Tag FremdeR! Du bist hier beim Blog eines (Forschungs-) Reisenden zu Gemeinschaften & Kommunen gelandet. Unterwegs bin ich seit Ende Juli 2005, seit ca. Sommer 2006 inzwischen wieder sesshaft. Mehr über mich & mein Projekt erfährst Du im Startschuss-Beitrag. Darin erkläre ich auch, wie Du diesen Blog "bedienst"!
Im Beitrag Eine neue Kultur fasse ich meinen bisherigen Lebens-Schwerpunkt zusammen - darum geht es mir, nicht nur in diesem Blog.

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