Freitag, 29. Juli 2005

Zwischenbericht vom Rainbow Gathering

Nach zwei Tagen sitze ich nun hier abseits vom Camp-Gelände & geniesse den wunderbaren Ausblick. Überhaupt war das Rainbow für mich bisher vor allem eine intensive Begegnung mit den Naturkräften.
Am Mittwoch bin ich gegen Abend angekommen & sass erst mal ne ganze Weile am Welcome Tent, weil's da so überaus nett war. Angesichts des lauen Abends baute ich mein Zelt noch nicht auf, ich wollte unter freiem Himmel pennen.
Bis dann das Gewitter losging.
Vor dem Regen floh ich in eine Chai-Küche. Auf diese Art lernte ich gleich am Abend das Rainbow viel besser kennen als wenn ich alleine übernachtet hätte. Schliesslich legte ich mich dann doch noch im Freien pennen, da fing's aber langsam schon wieder zu dämmern an.

Gestern holte ich mir nen fiesen Sonnenbrand, der bis heute anhält. Davon abgesehen bekam ich mehr von den Abläufen hier mit, ass bei den beiden food circles mit & entdeckte noch die Suppenküche, die eine gute Zwischenmahlzeit lieferte.
Nachmittags floh ich vor der Sonne in den Wald, wo ich dem entsprechend lange nachdenken konnte über das Rainbow Gathering & mich. Mein ursprünglicher Gedanke war ja, hier Leute zu finden zum gemeinsam Reisen. Es sind auch ganz viele Reisende hier, aber die fahren eher von einem Rainbow Gathering zum nächsten. & insgesamt kommt mir das hier zu unverbindlich vor, es ist eben doch hauptsächlich ein Festival ohne weitergehende Absichten. Die sind mir nur am Rande begegnet.
Ich will halt in der Welt was bewegen, nicht bloss für mich mein eigenes Ding machen. Die Trennung in "Babylon" (da draussen) & "Rainbow Family" ist mir stark aufgefallen, & genau auf die Art will ich nicht trennen. Zumal es ja auch gar nicht durchgehalten werden kann. Solange die Rainbow People die Zutaten für's Essen kaufen, ist jeder Magic Hat voll mit Babylon.
Das ist weniger Kritik am Rainbow als vielmehr der Grund, warum mir selber das hier nicht reicht. Ich möchte etwas erschaffen, das über den begrenzten Rahmen eines Rainbow Gathering hinaus geht. Von daher kann ich die Leute vom Jungen Aufbruch gut verstehen, denen es ja wohl ähnlich geht.

Mein vorerst letztes & bei weitem stärkstes Erlebnis mit den Naturkräften war das Gewitter letzte Nacht. Ich hab mein Zelt ziemlich oben auf dem Berg. Da rüttelte der Sturm dran, während es in Strömen goss & Blitz & Donner sich fast pausenlos abwechselten. Dieses Gewitter war das zweite Mal (so weit ich mich erinnern kann) dass ich körperliche Angst spürte. Ich habe zur Göttin gebetet, dass sie uns schützen möge.

Sonntag, 24. Juli 2005

Es geht los mit einem dicken Dankeschön

Mit kleinen Schritten beginne ich meine Reise. Letzte Nacht hab ich in einer befreundeten WG in Bielefeld gepennt, nachdem ich mir in meiner Ex-Wohnung beim Teppichboden abkratzen noch ne Blase geholt hatte. Die Schlüssel sind im Briefkasten vom Vermieter – ich bin raus. For good.
Jetzt sitze ich in Frankfurt bei Marie am Notebook, trinke lecker Äppler & beginne ganz sachte zu realisieren was eigentlich mit mir abgeht. Was es bedeutet, nur ein Handtuch & drei Garnituren Unterwäsche dabei zu haben. Dass es jetzt kein Zurück mehr für mich gibt.
Die Anspannung fällt in Schichten von mir ab. Unter der letzten lag erhebliche Erschöpfung verborgen. Kein Wunder nach einer Woche total durchpowern.

Nun sage ich ein riesengrosses

Dankeschön:


Danke an Jens fürs Auto ausleihen!
Danke an alle die mir noch Sachen abgekauft haben & auch an diejenigen, denen ich Sachen geschenkt habe!
Extragrosses Danke an Rainhard für das Lagern meines Haushalts!
Danke an Uta & ihren Mann fürs Bulli organisieren, Danke an Ravi fürs Schleppen helfen & Bulli fahren!
Danke an Kati für das tolle Spinnennetz, das Du mir gezeichnet hast!
Danke an Volkmar, dass Du Dir den ganzen Nachmittag um die Ohren gehauen hast um mich & mein Zeug kreuz & quer durch die Stadt zu karren!
Danke an Sofiafürs Entgegennehmen meiner Post!
Danke an Elke für die Beratung in Sachen Krankenversicherung!
Danke an Uwe & Imke für vielfältige Unterstützung während ich in der Wohnung gewohnt habe & fürs Blumengiessen danach!
Danke an Ramona für die Musik – ich hör grad „Close to it all“ von Melanie!
Danke an Claudia & Ramona dass Ihr mir immer wieder Kraft gegeben habt!
Danke an meine Eltern, dass Ihr Euch bei all dem nicht von mir abgewendet habt!
Danke an die diversen Supermärkte, wo ich leere Obstkartons bekommen habe!
Danke an Esther & Co. dass ich bei Euch immer so ein willkommener Gast war!
Danke an die Kesselbrink-WG & die Jahnplatz-WG fürs regelmässige Wäsche waschen bei Euch!
Danke an Marie für den Tipp, Handkäs mit Musik zu probieren!

Danke an die Göttin, dass Du mich so gut geleitet & so reich beschenkt hast!
Ich werde mein Bestes geben!

Freitag, 22. Juli 2005

Es ist vollbracht!

Heute (d.h. Donnerstag) habe ich meinen Hausrat bei einem Freund eingelagert. Hier in der Wohnung sind nur noch ganz wenige Sachen, vor allem das was ich in den Rucksack packen werde.
Am Mittwoch war ich mit den Sachen, die ich nicht an Einzelpersonen losgeworden bin aber auch nicht behalten wollte, bei Bring's und Kauf. Ich werfe nämlich aus Prinzip keine Sachen in grösseren Mengen weg, die andere noch gebrauchen können. Es lebe der Gebrauchtmarkt!!!

Weil morgen (d.h. Freitag) die T-Com meinen Anschluss abklemmt, ist das hier wohl definitiv der letzte Eintrag der Rubrik "noch sesshaft".
Morgen dann noch den Teppichboden rausrupfen, das wird 'n Spass... Aber dann ab aufs Rainbow!

Sonntag, 17. Juli 2005

Der Iromeister

Tadaaa: endlich ist es mir gelungen, ein Foto hier hochzuladen!!! Damit Ihr nun alle genau sehen könnt, warum ich mich Iromeister nenne.
Der Iromeister

Ausserdem wird's jetzt echt ernst. Am Freitag hab ich mein Bett zu meinen Eltern gebracht, heut penn ich unter einer einfachen Decke. Meine Stereoanlage habe ich heute auch verkauft & kann fortan keine Musik mehr hören, huaaah!! Das ist für mich echt krass, weil ich sonst fast in jeder Lebenslage Musik gehört habe. Jetzt muss ich selber singen...

Übrigens, Trampen rockt einfach! Auch wenn ich von Limburg nach Bielefeld 7 1/2 Stunden gebraucht habe, ich werd's immer wieder tun ;-)
Da lernste einfach so krass unterschiedliche Leute kennen, & oft nehmen einen welche mit wo Du überhaupt nicht mit gerechnet hättest (ich z.B. heute in nem Mercedes Benz-Sportwagen, gefahren von einem Typen dessen Freundin sich "Angel" nennt...).
Die schönste Lektion beim Trampen ist für mich: Es gibt immer viele Möglichkeiten ans Ziel zu kommen. Vielleicht fährt gerade eine Mitfahrgelegenheit an Dir vorbei während Du ins Gebüsch pinkelst, aber es kommen noch haufenweise andere.
Wenn Du nützliche Tipps zum Trampen suchst, schau am besten auf Veit Kühnes Trampseiten.

Freitag, 15. Juli 2005

Ein Linux ohne root-Account

Naja, ganz stimmt die Überschrift nicht. Ubuntu Linux, das ich mir gerade auf meinem neuen Notebook installiere, hat zwar einen root-Benutzer, aber der ist deaktiviert. Jedenfalls ist das System bisher echt super, & die Philosophie dahinter ebenfalls. Das Wort Ubuntu stammt aus dem südlichen Afrika und meint Menschlichkeit sowie den Wunsch, miteinander zu teilen. Damit passt Ubuntu wunderbar sowohl zum Gedanken von Freier und Open Source-Software als auch zu meiner Gemeinschafts-Reise.

Neben diesem Tech-Kram ist schon wieder vieles anderes geschehen:
  • Ich habe meinen Telefonanschluss und den Internetzugang zu Ende nächster Woche gekündigt.
  • Nachdem ich die ersten Kisten mit Büchern vollgepackt habe, um sie bei einem Freund unterzustellen, spürte ich das erste Mal, dass ich nun bald keinen Ort mehr haben werde, an den ich immer zurückkehren kann. Oder besser gesagt, dieser Ort wird nun wesentlich grösser: Die Erde!
  • Bald bin ich kein Rundfunkgebührenzahler mehr - das Tapedeck von meiner Anlage habe ich schon verkauft, der Rest geht am Sonntag weg.
  • Auch einige andere Sachen habe ich noch verkauft, womit ich gar nicht mehr gerechnet hätte.

Kontakt

Jabber: iromeister@deshalbfrei.org
Skype: brich.die.regeln
Mail: rincewind_at_
ist-einmalig_punkt_de

Intro

Guten Tag FremdeR! Du bist hier beim Blog eines (Forschungs-) Reisenden zu Gemeinschaften & Kommunen gelandet. Unterwegs bin ich seit Ende Juli 2005, seit ca. Sommer 2006 inzwischen wieder sesshaft. Mehr über mich & mein Projekt erfährst Du im Startschuss-Beitrag. Darin erkläre ich auch, wie Du diesen Blog "bedienst"!
Im Beitrag Eine neue Kultur fasse ich meinen bisherigen Lebens-Schwerpunkt zusammen - darum geht es mir, nicht nur in diesem Blog.

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