Tips für TramperInnen

Nachdem ich nun über ein halbes Jahr lang fast nur per Anhalter unterwegs war, ist der Zeitpunkt gekommen, meine Erfahrungen mal systematisch aufzuschreiben.
Ein guter allgemeiner Einstieg ins Thema sind die TramperTips im co:forum, wo ich auch schon zu beigetragen habe.

Nun aber meine eigenen Tips (neue Rechtschreibung sucks!). Vorneweg muss ich dazu sagen, dass ich natürlich aus der Perspektive eines Mannes schreibe & bisher nur in Deutschland unterwegs war.
  • Veit Kühne hat mich darauf gebracht, AutofahrerInnen direkt anzusprechen, das tue ich inzwischen fast nur noch. Geht natürlich nicht an Autobahnauffahrten u.ä.; dort haben sich Pappschilder mit dem Namen der nächsten grösseren Stadt in meiner Richtung bewährt.
  • Auf Landstraßen immer mit Schild trampen, dann wissen die AutofahrerInnen woran sie sind. Ist wesentlich effektiver als nur den Daumen rauszuhalten.
  • Das wichtigste Utensil beim Trampen ist der Autoatlas. Früher hatte ich einen im Maßstab 1:300.000, für meine Reise habe ich mir einen 1:200.000 gekauft, das macht echt was aus. Da stehen etliche winzige Käffer drin, in denen sich Gemeinschaften befinden. Dafür fehlen Städtekarten, aber bisher bin ich gut ohne die ausgekommen.
  • Für weitere Strecken gilt: So viel wie möglich Autobahn, & wenn Du einmal auf der Autobahn bist, dann "hüpfe" von Rasthof zu Rasthof! Bei meiner bisher schlimmsten Fahrt per Anhalter machte ich den Fehler, mich an einer in meine Richtung wenig genutzten Auffahrt absetzen zu lassen.
  • Entgegen meiner ursprünglichen Annahme trampt es sich auf Landstrassen ebenfalls gut. Da steige ich zwar meist oft um & fahre jeweils nur kürzere Strecken mit, komme aber dennoch recht schnell ans Ziel.
  • Anfänglich hatte ich Berührungsängste zu LKW-Fahrern, inzwischen spreche ich die aber auch gern an. Sie sind zwar langsam unterwegs, fahren dafür aber oft weite Strecken & manche (wenn auch lang nicht alle) sind sehr hilfsbereit. Es lohnt sich allein deshalb, Trucker anzusprechen, weil die manchmal einen Vorschlag haben, wie Du besser weiterkommst. Immerhin kennen sie das Autobahnnetz wie Du Deine Heimatstadt.
  • Der Rote Punkt hat sich auch schon bewährt - wer ihn kennt, springt sowieso darauf an (ist mir allerdings bisher noch niemand begegnet), alle anderen werden mindestens mal neugierig.
  • Ein grosser Rucksack oder vergleichbares Gepäckstück kennzeichnet Dich als Reisenden & macht Dich damit glaubwürdiger. Ein Freund von mir nimmt deshalb zum Trampen manchmal einen halb leeren grossen Rucksack mit.
  • Zum Schluss noch ein psychologischer Rat: Verschwende nicht Deine Gedanken daran, wie Du besser oder schneller vorangekommen wärst. Die Gelegenheit ist eh vorbei, & jetzt kommt es darauf an wie Du weiterkommst.
In der letzten Zeit erlebe ich fast Magisches beim Trampen, z.B. bin ich vom ZEGG (Belzig) nach Stuttgart in sieben Stunden getrampt, weil ich um 17:00 Uhr in Stuttgart einen Termin hatte. Ich kam pünktlich an, um kurz vor fünf!!!
Vertrauen erweist sich als das Allerwichtigste dabei. Solange ich nichts allzu Unrealistisches erwarte & mein Teil dazu beitrage, funktionieren Bestellungen beim Universum offenbar wirklich.
classless (Gast) - 2006-07-09 15:38

Fairerweise sollte angemerkt werden, daß das Ansprechen den Haken hat, daß die wenigsten Autofahrer in der Lage sind, nein zu sagen. Die Ausreden können sehr schnell sucken. Außerdem fehlt dann das kontemplative und introspektive Moment des Herumstehens an der Ausfahrt.

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Guten Tag FremdeR! Du bist hier beim Blog eines (Forschungs-) Reisenden zu Gemeinschaften & Kommunen gelandet. Unterwegs bin ich seit Ende Juli 2005, seit ca. Sommer 2006 inzwischen wieder sesshaft. Mehr über mich & mein Projekt erfährst Du im Startschuss-Beitrag. Darin erkläre ich auch, wie Du diesen Blog "bedienst"!
Im Beitrag Eine neue Kultur fasse ich meinen bisherigen Lebens-Schwerpunkt zusammen - darum geht es mir, nicht nur in diesem Blog.

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